Was am Homeoffice nervt

Von Zuhause aus zu arbeiten ist sooo praktisch. Kein Stau in der Früh, keine bleichen Gesichter in der U-Bahn, mehr Zeit für sich und die seinen. Aber es gibt unbestritten auch einige Nachteile.

7. Unverständnis der Nachbarn

Nachbar: Oh, Sie arbeiten von zu Hause? Das ist aber schön. Aus dem Blick des Gesprächspartners kann man folgendes ablesen: 1. Der lungert doch bloß rum, 2. Freie Zeiteinteilung, 3. Es interessiert sowieso niemanden, was der macht. Genau diese drei Punkte sind es, die als Idealvorstellung von Arbeitsleben auch unserem Nachbarn vorschweben. Häufige Besuche und Gespräche sind die Folge. Hinweise, man habe zu tun, werden dann als Witz aufgefasst. “Ach komm’ schon, ein Stündchen auf einen Kaffee!” Der Körper reagiert auf solche Aussagen mit Krämpfen und Schweißausbrüchen: “Oh mein Gott, ich habe ja bereits zehn Minuten Pause fürs Mittagessen gemacht! Wie kann ich jetzt noch in Ruhe einen Kaffee trinken?” Es ist so demütigend.

6. Entfremdung

Rollt man nach Wochen der Absenz wieder auf den Parkplatz vor dem Büro ein, kann es vorkommen, dass man die Blicke eines Unbekannten erntet, warum zum Teufel man denn auf seinem Parkplatz steht? Bis sich der Blick aufhellt und die Augen freundlicher werden: “Hey, das bist ja Du, Martin. Ich hätte Dich jetzt beinahe nicht erkannt, so dick wie du geworden bist!” (Vgl. Punkt 10).

5. Man verliert das Gespür für die Zwischentöne

Nachdem sich die Konversation auf Gespräche mit Katzen (“runter von der Tastatur”) Kinder (“Nein, jetzt nicht, Paul”) oder den Nachbarn (“Nein, ich habe die Heckenschere nicht genommen”) beschränkt, neigt man zurück in der Arbeit dazu, mit Kommentaren die Kollegen mehr zu verstören als zu Unterhalten. Auch bei Witzen ist Zurückhaltung geboten, sie werden nicht ankommen.

4. Arbeitsvermeidung

Es gibt diese seltsamen Tage, an denen man selbst im Homeoffice nichts gebacken bekommt. Im Homeoffice, versucht man dennoch krampfhaft irgendwas zu tun. Aber anstatt einfach einen Tag frei zu nehmen oder mit der Empfangsdame zu plaudern, starrt man den Bildschirm an, blickt vorbeifahrenden Autos hinterher, starrt wieder auf den Bildschirm und beginnt den Feierabend irgendwann mit enormen Schuldgefühlen. Im Büro hätte man die nicht, denn da hat man ja alleine durch die physische Anwesenheit eine Bringschuld erfüllt.