VMware: Windows war gestern – VMware ist heute

Mit viel Selbstbewusstsein hat VMware-CEO Paul Maritz diese Woche die Anwenderkonferenz VMworld eröffnet: “Wir sind der unumstrittene Marktführer bei Virtualisierung und immer mehr Unternehmen erkennen, dass Virtualisierung ultimativ zum Cloud Computing führt.”

Inhaltlich konzentrierte sich Maritz in seiner Keynote auf das unbedingt Notwendige, das man von ihm als CEO und Chairman erwartete: Wo steht das Unternehmen heute, welche Strategie verfolgt man, wie schätzt man den Markt und die weitere Entwicklung ein. Zum ersten Punkt verwies er nicht nur auf die Marktführerrolle, sondern auch auf die fast 9000 Mitarbeiter, die VMware inzwischen beschäftigt, die 190.000 Kunden und die 2600 Service-Provider, die ihre Leistungen auf Basis von VMwares Flaggschiff-Produkt ‘vCloud’ erbringen.

Bei der weiteren Strategie will Maritz vor allem zusätzliche Felder im Bereich RZ-Management besetzen. Hierbei geht er davon aus, dass Virtualisierung das zentrale Instrument zum Hardware-Management sein wird. “Betriebssysteme haben ihre zentrale Rolle als Schnittstelle zwischen Anwendung und Hardware verloren”, lautet seine Einschätzung. Hierbei sieht er vor allem eine Art Götterdämmerung für Windows aufziehen: “Innovationen finden nicht mehr bei Windows statt, die User und die Applikationen kommunizieren heute weitgehend über andere Plattformen, wie Browser oder Virtualisierung und dort gibt es trendweisende Entwicklungen.”

Bezüglich VMwares Zielrichtung zu einem umfassenden Cloud-Provider, bestätigte Maritz, dass die Sicherheit eine kritische Rolle bei den CIOs spielt. “Moderne Cloud-Plattformen müssen nicht nur die Rechenleistung, die Speichereinheiten und das Netzwerk virtualisieren, sondern vor allem eine integrierte Sicherheits-Infrastruktur bieten”, bestätigte er die Bedenken vieler IT-Chefs. So werden in Zukunft bei VMware die Sicherheitsmaßnahmen fest mit einer Anwendung verbunden, sodass diese immer automatisch “mitgenommen” werden, wenn diese in der virtuellen Infrastruktur verschoben werden.

Nur auf diese Art lassen sich seiner Ansicht nach echte hybride Cloud-Umgebungen schaffen, die sogar noch sicherer seien, als die heutigen physischen Umgebungen.
Technologische Lücken will Maritz weiterhin durch gezielte Akquisitionen schließen. Beispiele dafür sind die Unternehmen TriCipher und Integrien, deren Übernahme auf der VMworld bekannt gegeben wurde. TriCipher verfügt über eine einfache Single-Log-in Software, wie sie für Software-as-a-Service Angebote notwendig sind. Integrien ist spezialisiert auf IT-Analytics mit der sich die Performance von RZ-Komponenten messen, bewerten und vorhersagen lassen.