Internet wird größter Werbeträger

In der deutschen Medienbranche bricht nach Angaben des Wirtschaftsberaters PwC ein neues Zeitalter an. Demnach wird das Fernsehen in diesem Jahr erstmals die Zeitung als größten deutschen Werbeträger ablösen. Schon 2011 verdrängt die Online-Werbung die TV-Werbung jedoch wieder von der Spitzenposition.

TV und Internet wachsen auch in den nächsten Jahren weiter zusammen. So werden im Jahr 2014 immerhin 2,9 Millionen Haushalte TV-Inhalte über das Internet-Protokoll (IPTV) empfangen. Zwar bleibt auch dann der IPTV-Marktanteil an allen Fernseh-Haushalten mit 7,5 Prozent noch vergleichsweise gering (Kabel: 47,4 Prozent, Satellit: 40,1 Prozent). “Angesichts der weit überdurchschnittlichen Wachstumsrate von jährlich 17,9 Prozent zwischen 2010 und 2014 ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich IPTV als mindestens gleichberechtigter Übertragungsweg durchgesetzt hat”, sagt Ballhaus.

Neue Technologien können allerdings auch etablierten Medien zu Wachstum verhelfen. So ließen 3D-Filme wie ‘Avatar’ und ‘Alice im Wunderland’ die Erlöse an deutschen Kinokassen in die Höhe schnellen. Das Umsatzplus ist aber zu einem guten Teil auf höhere Ticketpreise für die aufwändigen Filmproduktionen zurückzuführen. PwC erwartet für 2010 einen durchschnittlichen Preisanstieg für Kino-Tickets von über zehn Prozent.

Damit zeichnet sich trotz eines Besucherrückgangs (minus 6,4 Prozent) an den deutschen Kinokassen in diesem Jahr ein Rekordumsatz von erstmals mehr als 1 Milliarde Euro ab. Dieser Preiseffekt wird sich auch in den kommenden Jahren bemerkbar machen. Während die PwC-Experten bis 2014 mit einem Anstieg der verkauften Kinokarten um jährlich 2,8 Prozent auf 153 Millionen Tickets rechnen, werden die Verkaufserlöse um durchschnittlich 6,6 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro zulegen.

Die fortschreitende Digitalisierung gibt auch der lange Zeit gebeutelten Musikbranche Hoffnung. So werden die Erlöse aus dem Digitalgeschäft den Rückgang physischer Verkäufe von 2013 an erstmals kompensieren und nach vielen Jahren wieder zu Wachstum im Musikmarkt führen. Frühere Umsatzhöhen werden aber nicht mehr erreicht. Denn digitale Musik ist billiger als Musik etwa auf CD.