Top Level Domains für Städte und Unternehmen

Im kommenden Jahr können Unternehmen, Städte und Organisationen individuellere Web-Adressen beantragen. Darauf weist der Verband Bitkom hin. Bewerbungen für eine eigene Homepage-Endung nach dem Muster .stadt oder .firma sind demnach voraussichtlich ab 30. Mai 2011 möglich.

Dies gehe aus Plänen der Internet-Verwaltung Icann hervor, die zu dem Thema vom 5. bis zum 10. Dezember im kolumbianischen Cartagena tagt. Nach einer ersten dreimonatigen Bewerbungsphase könnten die Interessenten im zweiten Halbjahr 2011 die Zuschläge erhalten, so die Einschätzung des Bitkom. Voraussichtlich im Frühjahr 2012 werden die neuen Top Level Domains dann in Betrieb gehen.

In Deutschland gibt es unter anderem Initiativen für die Adressen .berlin, .hamburg und .köln. Auch Regionen und Bundesländer können künftig unter einer eigenen Endung erreichbar sein. Branchen-Domains wie .film oder .hotel sind ebenfalls geplant. Eine Werbekampagne von Icann soll die neuen Möglichkeiten im kommenden Jahr bekannt machen. Der Bitkom rechnet mit einer Nachfrage von bis zu 2000 neuen Top Level Domains weltweit. Hier die wichtigsten Hinweise für Interessenten:

Wer kann eine Top Level Domain beantragen?

Neben Städten und Regionen kommt dies für Branchen, Firmen und Marken in Frage. Privatleute können keine Homepage-Endung nach dem Muster www.homepage.meier beantragen. Der Grund ist, dass Icann den wirtschaftlichen Betrieb der Adress-Endungen langfristig sichern will. Wer eine eigene Domain-Endung besitzt, übernimmt die kompletten Aufgaben eines Internet-Unternehmens. Dafür sind ein eigenes Geschäftskonzept und ein entsprechend hohes Startkapital nötig.

Wie teuer wird eine eigene Domain-Endung?

Allein für die Bewerbung werden rund 120.000 Euro fällig. Zusätzlich sind bis zu einer halben Million Euro für Projektmanagement, Technik und Rechtsberatung nötig. Bis zu 200.000 Euro kostet der laufende Betrieb pro Jahr.

Wie werden einzelne Homepages mit neuen Endungen vergeben?

Die einzelnen Homepages mit neuen Endungen – etwa www.meier.berlin – sollen nach einem fairen, transparenten Verfahren vergeben werden. In der Startphase soll verhindert werden, dass große Mengen an Webseiten zu Spekulationszwecken reserviert werden. Dazu hat Icann Regeln entwickelt. Unternehmen und Bürger mit berechtigten Interessen sollen in den ersten Monaten Vorrang haben. Eine solche so genannte “Sunrise”-Periode hat sich bereits bei der Einführung der Endung .eu bewährt. Sie ist unter anderem auch bei der Domain-Endung .berlin vorgesehen.