Blauer Engel für energieeffiziente Rechenzentren

Wer das Umwelt-Gütesiegel Blauer Engel für ein energieeffizientes Rechenzentrum möchte, kann sich an der TU Berlin bewerben. Geprüft werden die Betriebe derzeit ausschließlich an der Technischen Universität Berlin, die eine Benchmarking-Online-Anwendung zum Messen und Vergleichen der Energieeffizienz entwickelt hat.

Bild: RAL gGmbH
Bild: RAL gGmbH

In Deutschland arbeiten rund vier mittelgroße Kohlekraftwerke ausschließlich für die Versorgung von Servern in Rechenzentren. Allein mit herkömmlichen Technologien lassen sich jedoch 40 bis 50 Prozent Energie einsparen. Damit diese Technologien verstärkt angewendet werden, wird der Blaue Engel nun auch an Betreiber von energieeffizienten Rechenzentren vergeben.

Die Vergabekriterien umfassen nach Angaben der TU Berlin die Erhebung des Ist-Zustands, ein kontinuierliches Monitoring des Energieverbrauchs, der Temperaturen und der IT-Last sowie die Erstellung eines jährlichen Energieeffizienzberichtes. Zudem werden Anforderungen an die Effizienz der Komponenten der Rechenzentren gestellt – zum Beispiel Stromversorgung, Klimatisierung und die Batterieentsorgung.

Der TU-Fachbereich Informations- und Kommunikationsmanagement hat die Benchmarking-Anwendung entwickelt. Das ‘Data Center Benchmarking’ (DCB) ermöglicht es Firmen, ihre Energieeffizienz mit rund 50 anderen Rechenzentren zu vergleichen. Sie beantworten dafür rund 60 Fragen zur IT- und Gebäudetechnik ihres Rechenzentrums. Weitere Informationen dazu erteilt Dipl.-Ing. Marc Schaefer.

Die TU Berlin engagiert sich stark im Bereich Green IT. Zwei mit mehreren Millionen Euro geförderte Forschungsprojekte sind das ‘Cloud Labor’ und das ‘Green IT Cockpit’ – hier werden technische Benchmarks erhoben und ein Konzept für nachhaltiges IT-Management entwickelt. Ein weiteres Projekt ist das Technologieprogramm Trusted Cloud zum Aufbau eines Cloud-Ecosystems, um medizinische Verlaufsdokumentationen effizient zu nutzen.

Fotogalerie: Ein echtes Green-IT-Rechenzentrum

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