Leiden der US-Studenten – Internetsucht statt Asthma

Unter US-Studenten ist Intersucht offenbar ein verbreiteteres Problem als Asthma. Das hat eine Studie ergeben, bei der eigentlich der Zusammenhang zwischen Medienkonsum und Depressionen untersucht werden sollte. Die Untersuchung konnte einen gewissen Zusammenhang nachweisen – bei näherer Betrachtung der Ergebnisse stellte sich aber noch etwas anderes heraus.

Befragt nach einer möglichen Abhängigkeit vom Internet hatten sich vier Prozent der College-Studenten selbst als abhängig bezeichnet. Oder den Punkt “manchmal ein Problem” angekreuzt. Vier Prozent scheint zwar auf den ersten Blick nicht viel. Doch die Forscher des Seattle Children’s Research Institute verweisen darauf, dass das mehr Jugendliche sind, als solche die unter Asthma leiden.

Kinderärzte und Eltern berichten anhaltend von einem zu hohen Internetkonsum ihrer Patienten und Kinder”, sagt Dr. Dimitri Christakis vom Forschungsinstitut. “Wenn man bedenkt, wie stark das Internet mit dem Alltag der jungen Generation verbunden ist, sind Befürchtungen über ein mögliches Suchtrisiko berechtigt. Die heutige Generation der College-Studenten ist hier sicher in Gefahr.”

Welche Folgen Internetsucht haben kann, beschreibt der Münchner Suchtmediziner Markus Backmund gegenüber der Nachrichtenagentut dpa. “Wer internetsüchtig ist, bekommt Schweißausbrüche, wenn er nicht weiß, wie er ins Netz kommen soll.” Er geht davon aus, dass sechs Prozent der Jugendlichen internetsüchtig sind. “Fast hundert Prozent der jungen Menschen bewegen sich im Internet”, sagt Backmund. Viele würden den Platz vor dem Bildschirm kaum noch verlassen.

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