Was darf man von BlackBerry OS 7 erwarten?

Die BlackBerrys führten einst den Smartphone-Markt an, jetzt sollen neue Geräte mit einem neuen Betriebssystem die Plattform wieder wettbewerbsfähig machen. Aber kann hier BlackBerry OS 7 wirklich weiterhelfen?

Im Business-Umfeld wird der BlackBerry noch immer gerne verwendet. Die meisten Nutzer aber sind Anwender, die vor einigen Jahren ein zuverlässiges Mobilgerät für ihre Mails haben wollten. Und auf diese Weise nutzen viele diese Geräte auch heute noch.

Wer sich heute nach einem neuen Gerät umschaut, für den ist Push-Mail nicht mehr der entscheidende Faktor, weil das auch auf anderen Plattformen zu haben ist. Nur was hat BlackBerry heute noch, was andere nicht haben? Sicherheit, Verwaltbarkeit, Management-Funktionen über ein großes Unternehmensnetz sind nicht für alle Nutzer entscheidend und für normale Verbraucher völlig irrelevant.

Jetzt stehen Geräte wie das Slider-Gerät BlackBerry Torch 2 und dem Touchscreengerät Blackberry Touch 9860 in der Pipeline. Nicht nur die Geräte sind neu, auch das Betriebssystem will RIM erneuern.

Blickt man jedoch auf das neue BlackBerry OS 7 drängt sich der Verdacht auf, dass die hohen Erwartungen, die man an RIMs Plattform hat, nur zum Teil erfüllt werden. Beim PlayBook hatte man zuletzt ähnliche Erfahrungen gemacht. Ein im Grunde solides Gerät, das aber noch nicht vollständig zu Ende gedacht scheint.

In unserer Bildergalerie schreiten wir durch einen BlackBerry 9850 Simulator, auf dem mit dem BlackBerry OS 7.0.0.103 die aktuelle Betaversion läuft. Damit kann natürlich das Betriebssystem auf den neuen Geräten etwas anders aussehen, aber im Großen und Ganzen zeigt sich, dass der Sprung von der Vorgängerversion auf OS 7 so gewaltig nicht ausfällt.

Im Grunde ist das neue Nutzerinterface wie bei den Vorgängern aufgebaut, optisch hat RIM aber einiges verändert. Daneben soll das Betriebssystem leistungsfähiger sein und auch in den Browser scheint einiges an Entwicklungsarbeit geflossen zu sein. Möglicherweise wird das neue Touch 9860 eine Handschriftenerkennung bekommen. Damit hätte BlackBerry wieder einen wichtigen Vorsprung gegenüber dem iPhone, das derzeit zusammen mit Android am kräftigsten an den Marktanteilen von BlackBerry knabbert.

Nachgebessert hat RIM neben dem Betriebssystem auch den Messenger-Client. Mit der frisch vorgestellten Version 6 des Blackberry Messenger (BBM) unterstützt RIM nun auch so genannte “BBM connected”-Apps. Sie integrieren nach Unternehmensangaben Funktionen des Messaging-Diensts und bieten Nutzern die Möglichkeit, aus einer Anwendung eines Drittanbieters heraus mit ihren Freunden in Kontakt zu treten.

Der neue BlackBerry Messenger. Quelle: RIM
Der neue BlackBerry Messenger. Quelle: RIM

Als Beispiel nennt RIM ein Spiel mit BBM-Anbindung. Nutzer könnten andere BBM-User einladen oder mit ihnen in Echtzeit chatten, während sie spielen – und ohne die jeweilige Anwendung zu verlassen. In einem Video zeigt das Unternehmen zudem, wie man Foursquare einsetzen kann, um einen Freund per BBM über seinen Standort zu informieren.

“BBM 6 stellt auch eine unglaubliche Chance für Entwickler dar, die virale Natur des BBM-Diensts zu nutzen, und wir arbeiten mit verschiedenen Partnern zusammen, die ihre Apps mit BBM-Anbindung diese Woche in der Blackberry App World veröffentlichen werden”, wird Alistair Mitchell, Vice President des Bereichs “BBM Platform and Integrated Services”, in einer Pressemitteilung zitiert.

Blackberry Messenger 6 läuft auf Smartphones des Unternehmens mit Blackberry OS 4.5.0 oder höher. Die Verteilung erfolgt über die Blackberry App World. BBM 6 lässt sich aber zunächst nicht über die Blackberry Bridge auf RIMs Tablet PlayBook nutzen.