Entenfett soll Diesel ersetzen
Das französische Département Dordogne ist für Geflügelspezialitäten bekannt – so etwa für Confit – im eigenen Schmalz eingelegte Gänse- und Ententeile. Zwei örtliche Landwirte sind in Verwertung des Federviehs jedoch so gründlich, dass sie aus Enten-Fettabfall Biodiesel herstellen.
Quelle dieser Nachricht ist die Französische Botschaft in Berlin, so dass es sich nicht um eine Ente handeln dürfte. Nach diesen Angaben versuchen Jules Charmoy und Benoit Delage seit dem Jahr 2009, Entenfett als “lokalen Kohlenwasserstoff” für Biokraftstoffe aufzubereiten.
Demnach fallen im Departement Dordogne jedes Jahr rund 1500 Tonnen Enten-Fettabfall an, die verwertet werden könnten, um über 1 Million Liter Biodiesel zu produzieren. Charmoys Rezept: “Durch Veresterung wird das Fett auf 120°C erhitzt, um so das Wasser zu entfernen. Anschließend wird die Temperatur auf 65° reduziert und Alkohol und Kaliumhydroxid beigemischt. Alles eine Stunde lang vermischen und dann ruhen lassen: am Boden bildet sich Glyzerin und darüber der Biodiesel.”
Im Jahr 2010 haben Charmoy und Delage bereits 20.000 Liter produziert. Sie gehören einer Genossenschaft an, deren Landmaschinen bereits teilweise mit Entenfett-Diesel laufen. Derzeit darf die Tankmischung wegen Auflagen der Behörden nicht mehr als 30 Prozent des “hausgemachten” Kraftstoffs enthalten. Charmoy und Delage haben jedoch die Genehmigung erhalten, ihr Projekt fortzusetzen und wollen nun ihre Erfindung optimieren. Ihr Ziel ist die Produktion von reinem Biodiesel, das für alle Motoren tauglich ist – auch für die neuesten Modelle.
Die Landwirte befinden sich mit ihrem Projekt in fettiger Gesellschaft. So experimentieren Fluggesellschaften mit altem Speiseöl als Kerosin-Ersatz. Einer der führenden Lieferanten ist die Hamburgerkette McDonalds.