Datacore-Chef: “Speichervirtualisierung ist Software”

George Teixeira, President und CEO der Speichersoftwareschmiede Datacore aus Florida, positioniert die neue Version 8.1 der hauseigenen Software “SANsymphony-V” als “Storage Hypervisor”. Dieser Begriff ist neu, bislang kannte man Hypervisoren nur aus der Welt der Server-Virtualisierung, wo “vSphere”, “Hyper-V” oder “XenServer” um Marktanteile kämpfen.

DataCore-CEO GeorgeTeixeira Bild: DataCore
DataCore-CEO GeorgeTeixeira Bild: DataCore

Hypervisoren im herkömmlichen Sinn sind Programme, die eine Abstrahierungsschicht zwischen der Betriebssysteminstanz und der darunter liegenden Hardware legen. So lassen sich virtuelle Maschinen erstellen, die einen Teil der Ressourcen zugeordnet bekommen. Die einzelnen virtuellen Maschinen laufen identisch auf der unterschiedlichsten Hardware, solange es sich um eine x86-Architektur handelt. Im Regelfall lassen sie sich auch problemlos von einem Server zum nächsten Host transferieren.

Ähnliches will SANsymphony-V im Speicherbereich leisten. Die Software wird auf Rechnern mit Windows Server 2008 R2 installiert und bildet dann eine “aktive transparente Virtualisierungsschicht über alle Plattenspeichermedien”, so die Erklärung von Datacore-Chef Teixeira. Ziel ist es, heterogene Speicher zu Pools zu konsolidieren und die Funktionen für das Speichermanagement zentral zu steuern.

Damit lässt sich eine Fülle von Speicheraufgaben bequem erledigen. Schon immer erlaubt SANsymphony die – geräteunabhängige – Virtualisierung der Speicherressourcen: Direct Attached Storage (DAS), Speicher im SAN und auch Solid State Disks lassen sich virtualisieren und virtuelle Disk-Pools erstellen. Neben den schon bekannten Speicherfunktionen wie Hochverfügbarkeit durch synchrone Spiegelung der Daten, asynchrone Replikation, Online-Snapshots, barrierefreie Datenmigration, Loadbalancing und Thin Provisioning hat der Hersteller jetzt den Funktionsumfang erneut erweitert.

Die neue Version 8.1 kann automatisch die unterschiedlichen Festplattentypen (Fibre Channel, SAS, SATA) und auch Solid State Disks klassifizieren und ermöglicht so das selbstständige Storage Tiering. Die Speicherressourcen lassen sich damit effizienter nutzen. Das funktioniert auch mit schon vorhandener Speicherhardware der unterschiedlichsten Hersteller. Im Prinzip untersucht das Programm die aktivsten Speicherblöcke, die dann dem Medium mit der höchsten I/O-Leistung zugewiesen werden. Selten genutzte Daten werden auf kostengünstigen Speichern abgelegt.

Diese Technik nutzt Datacore dazu, Daten auch in Storage Clouds zu verfrachten. Dazu hat der Hersteller aus Florida eine Kooperation mit TwinStrata geschlossen und liefert dessen “CloudArray”-Gateway zusammen mit SANsymphony aus. Firmenchef Teixeira erwartet, dass die Anwender diese Funktion nutzen werden, um unkritische Daten, Backups oder Archivdaten in die Wolke auszulagern.

Datacore kann für SANsymphony-V nach Angaben von Teixeira bislang auf über 20.000 Installationen blicken und hat für das Produkt einige Industriepreise gewonnen. Übrigens arbeitet das Programm auch mit den unterschiedlichen Server-Virtualisierungen von Microsoft, Citrix oder dem Branchenführer VMware zusammen.

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