Microsoft stoppt Dryad und unterstützt Hadoop

Erst vor knapp einem Monat hatte Microsoft den ersten Test-Build von Dryad aktualisiert. Damals hieß es aus den Microsoft-Reihen noch, dass nach wie vor Platz für einen Alternative zu Hadoop sei. Jetzt kommt die Nachricht, dass Microsoft die Arbeiten an dem Projekt LINQ to HPC, Codename Dryad, eingestellt haben.

In der Mitteilung heißt es, dass man noch ein kleines Update für Dryad im Rahmen des HPC-Pack für Windows 2008 Service Pack 3 veröffentlicht habe, das dies aber auch die letzte Aktualisierung und auch das letzte Preview von Dryad sein wird. “Wir planen keine weiteren Veröffentlichungen.”

Dryad sollte eine Möglichkeit werden, um große Datenmengen auf Clustern von Windows-Servern laufen zu lassen. Es sollte eine Entwicklerumgebung bieten, um damit Anwendungen schreiben zu können, die große Mengen an unstrukturierten Daten prozessieren können. Zum ersten Mal fand Dryad 2006 öffentlich Erwähnung. Seit dem versuchte Microsoft mehrmals Dryad zu einem kommerziellen Produkt zu machen.

Einer der wichtigsten Schritte hier war die Kombination von LINQ to HPC und einem Tool für paralleles Programmieren. Dies sollte eine Abstraktionsschicht schaffen, die es dem Entwickler ermöglichen sollte, Ressourcen auf Servern und in der Cloud gleichermaßen zu nutzen. LINQ to HPC oder auch Dryad sollte laut Vorstellungen Microsofts “die Cloud in einen Supercomputer verwandeln”.

Stattdessen will sich Redmond jetzt auf eine Hadoop-Implementierung von Windows Azure und Windows Server konzentrieren. So hatte Microsoft bereits vor einem Monat angekündigt, zusammen mit HortonWorks jeweils eine Hadoop-Implementierung von Azure und Windows Server zu entwickeln. Bereits vor Ablauf des Jahres soll es eine erste Vorschau für Entwickler geben. 2012 werde eine erste Windows-Server-Version für Hadoop folgen.

“Hadoop hat sich zu einer großartigen Plattform für die Analyse unstrukturierter Daten oder großen Mengen an unstrukturierten Daten entwickelt”, heißt es im Blog des HPC-Teams bei Microsoft. Außerdem gebe es eine rührige Nutzerschaft und viele Entwickler, die darauf brennen, auf dieser Plattform zu Entwickeln. Microsoft wolle nun nicht nur einen Teil zur Community beitragen, sondern Hadoop auch an die Unternehmenswelt heranführen.

Silicon-Redaktion

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