Branchenverband begrüßt Ende von Flash und Silverlight

Der Branchenverband Open Source Business Alliance hat das sich abzeichnende Aus für Adobe Flash und Microsoft Silverlight kommentiert: “Offene Standards haben mehr Zukunft als firmeneigene Standards.” Die Mitglieder der Open Source Business Alliance hätten von Anfang an HTML5 bevorzugt.

Microsoft hat angekündigt, Silverlight nicht weiterzuentwickeln. Zuvor war das Framework von einer Cross-Plattform-Laufzeitumgebung zu einem Werkzeug zur Entwicklung von Media-Anwendungen umpositioniert worden, vor allem für Smartphones. Möglicherweise setzt Redmond auf HTML5. Adobe hat eine ähnliche Entwicklung eingeleitet und seine Partnerfirmen kürzlich darauf vorbereitet, das man den Flash Player für mobile Endgeräte nicht weiterentwickeln wird.

Peter Ganten, Bild: OSBA
Peter Ganten, Bild: OSBA

Damit hätten beide Marktgrößen indirekt eingestanden, dass sich ihre proprietäre Technologie nicht durchsetzen konnte, hieß es von der Open Source Business Alliance. Die Hersteller wendeten sich jetzt einem offenen Standard zu. “Natürlich begrüßen wir diese Entwicklung”, sagt Peter Ganten, Vorstandsvorsitzender der Open Source Business Alliance. “Gleichzeitig sollten diese Vorgänge den IT-Entscheidern vor Augen führen, dass es teuer werden kann, auf proprietäre Technologien zu setzen. Offene Systeme sind nachhaltiger und zukunftssicherer.”

Einige Mitglieder der Open Source Business Alliance verwenden demnach HTML5 bereits als Standard-Frontend. “HTML5 ist eine einfache, klartextlesbare und sichere Alternative, die einem offenen Standard folgt”, sagt Elmar Geese, Geschäftsführer des Bonner IT-Dienstleisters Tarent. “Jetzt ist die Disziplin der Browser-Hersteller gefordert, HTML5 schnell, vollständig und möglichst einheitlich zu unterstützen.”

“Bei Open-Xchange haben wir von Anfang an nur auf die offenen Web-Standards gesetzt, denn diese setzen sich am Ende immer durch”, meint Rafael Laguna de la Vera, CEO von Open-Xchange. “Mit HTML5, CSS3 und den verbesserten VM-Implementierungen für JavaScript gibt es nun überhaupt keinen Grund mehr, Web-basierte Benutzerschnittstellen in irgendwelchen proprietären Technologien zu bauen. Hoffen wir, dass das nächste Opfer die geschlossenen App-Ökosysteme der Mobile-Platform-Hersteller sind.”

“Für unser Open-Source-Dokumentenmanagement-System nutzen wir HTML5 auf mobilen Endgeräten”, sagt Oliver Schulze, Geschäftsführer von agorum Software. “Deshalb begrüßen wir natürlich die Einsicht der beiden großen Hersteller, HTML5 als Standard anzuerkennen und als solchen zu verwenden.”

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