Eine Arche Noah für Start-up-Gründer

Das Thema Fachkräftemangel versetzt nicht nur deutsche Unternehmer in Unruhe – auch das Silicon Valley kämpft zunehmend um seine klügsten Köpfe. Eine Lösung des Problems verspricht jetzt das Projekt “Blueseed”: Ein Schiff, das vor der US-Küste ankern und ehrgeizigen Firmengründern ohne US-Visum eine Heimat bieten soll.

Quelle: Blueseed
Quelle: Blueseed

“Unsere Einrichtung ist nur eine kurze Bootsfahrt vom Silicon Valley entfernt”, heißt es auf der Blueseed-Homepage. “Großartige Ideenträger und Talente aus der ganzen Welt können dort leben, arbeiten und entspannen, während sie bequemen Zugang zur San Francisco Bay Area haben.” Weiter wird eine moderne Lebens- und Arbeitsumgebung angepriesen. Das Schiff soll zwölf Meilen außerhalb der Küste ankern – und damit außerhalb der Zugriffsmöglichkeiten der US-Einwanderungsbehörde.

Gründer des Projekts ist Max Marty, Sohn kubanischer Einwanderer. Er bezeichnet das Projekt als “Visa-freien Inkubator für Technologie-Start-ups”. Er spricht von einem “Googleplex auf See”, der die Kreativität der Firmengründer fördern soll.

Marty ist optimistisch, dass sein Projekt in ein bis zwei Jahren in See stechen kann. Gerade eben hat einer der berühmtesten Risikokapitalgeber des Silicon Valley, Peter Thiel, zugesagt, das Projekt mit einer Finanzspritze zu unterstützen. Thiel ist einer der Mitbegründer des Bezahldienstes PayPal und war im Juni 2004 der erste Investor, der mit einem Darlehen beim damaligen Start-up Facebook einstieg.

Ein Schlafplatz in einer Vier-Mann-Kabine inklusive Schreibtisch in einem Großraumbüro soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa 1200 Dollar kosten. Das sei weniger als der Mietpreis für eine kleine Wohnung in San Francisco. Die Versorgung mit Highspeed-Internet soll per Satellit oder Unterseekabel sichergestellt werden. Fähren bringen die Schiffsbewohner für Kurzbesuche an Land – legalisiert würden diese Abstecher durch die jeweiligen Touristen- oder Geschäftsvisa der Schiffsbewohner.