Kaum Interaktion mit Marken und Unternehmen auf Facebook

Eine Studie zeigt jetzt, dass nur 1,3 Prozent der Facebook-Nutzer, die eine Unternehmens- oder Marken-Seite anklicken, interagieren mit diesen Seiten.

Wenn man eine Facebook-Seite ‘liked’ bedeutet das in 99 Prozent der Fälle aber noch lange nicht, dass man hier auch auf die Wall schreibt, einen Post oder eine Seite verlinkt, auf eine Frage antwortet, an einem Event teilnimmt, einen Foto-Tag vornimmt oder auch nur einen Post kommentiert.

Das Marktforschungsinstitut Ehrenberg-Bass hat jetzt in einer aktuellen Studie erhoben, dass kaum mehr als 1 Prozent der Menschen, die einen Auftritt einer großen Marke auf Facebook liken, tatsächlich mit dieser Seite auch in irgend einer Form interagieren. Wenn man die neuen Likes noch abzieht, dann sind es sogar nur 0,45 Prozent der Nutzer, die tatsächlich mit solchen Seiten interagieren.

Um das herauszufinden haben die Marktforscher von Ehrenberg-Bass mit der Facebook-Metrik ‘People Talking About This’ gearbeitet. Dabei werden die zurückliegenden sieben Tage einer Facebook-Seite analysiert. Die Forscher haben sechs Wochen lang das gesamte Fan-Wachstum der 200 wichtigsten Brands auf Facebook beobachtet.

So kommen die Forscher zu dem ernüchterndem Ergebnis, dass lediglich 0,45 Prozent der Fans einer Seite auch wirklich damit ‘arbeiten’. Trotz dieser scheinbar niedrigen Zahl, glaubt die Forscherin Karen Nelson-Field nicht, dass “das eine schlechte Sache ist”. Die Leute müsste eben nur verstehen, was Facebook für einen Brand tun kann und was nicht. “Facebook unterscheidet sich nicht nennenswert von einem Massenmedium. Es ist großartig, um damit eine gewisse Zahl von Menschen zu erreichen, aber damit auch über Nacht die Art und Weise zu ändern, wie Menschen mit einer Marke interagieren, ist schlicht unrealistisch”, wie Nelson-Field gegenüber dem Fachblatt Adage erklärt.

Dennoch sollte man laut Nelson-Field die Wirkung von Facebook auch nicht unterschätzen, denn schließlich würden Facebook-Fans ja eine Brand-Seite propagieren, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Und Facebook wisse schließlich um die niedrige Beteiligung und arbeite daran, diesen Wert zu steigern. Eine Möglichkeit könnte sein, Werbung in den News Feed einzubauen.