Anonymous veröffentlicht Symantec-Quellcode

Die lose organisierte Hackergemeinde Anonymous hat jetzt den Quellcode der Fernwartungslösung “PC Anywhere” veröffentlicht.

Anonymous begründet diesen drastischen Schritt damit, dass der Hersteller Symantec die Anwender dieser Software belüge. Daher habe die Hackergemeinde den Code der Lösung jetzt über The Pirate Bay veröffentlicht. Den Link dazu haben die Hacker über das bereits mehrmals in Erscheinung getretene Twitter-Konto “AnonymousIRC” veröffentlicht.

Symantec hat inzwischen die Echtheit des Codes bestätigt. Es handelt sich demnach um den Code der Versionen der Produkte aus dem Jahr 2006, die Anonymous bereits seit einigen Wochen nennt. “Wir erwarten, dass Anonymous auch den restlichen Code veröffentlichen wird, der sich in seinem Besitz befinden soll. Bisher hat sie Code für ‘Norton Internet Security’ und ‘PC Anywhere’ veröffentlicht. Wir rechnen damit, dass zu einem späteren Zeitpunkt Sourcecode für ‘Norton Antivirus Corporate Edition’ und ‘Norton System Works’ folgen wird”, heißt es von Symantec.

Zuvor waren Verhandlungen zwischen einem angeblichen Symantec-Mitarbeiter namens “Sam Thomas” und dem Hacker “Yama Tough” oder “Yamatough” gescheitert. Letzterer ist nach eigenen Angaben Mitglied der mit Anonymous verbundenen Gruppe Lords of Dharmaraja. Laut auf Pastebin.com veröffentlichten E-Mails hatte Yama Tough versucht, als Gegenleistung für die Vernichtung des Quellcodes Geld von Symantec zu erpressen. Das Unternehmen wiederum soll 50.000 Dollar geboten haben.

In einem Tweet behauptet Yama Tough, man habe ihm Geld geboten, damit er behaupte, Anonymous besitze den Code nicht. Der Sicherheitsanbieter wiederum gibt an, die E-Mails von “Sam Thomas” seien über ein gefälschtes E-Mail-Konto verschickt worden, um den Erpressungsversuch zu untersuchen.

Der jetzt veröffentlichte Quellcode könnte es Hackern ermöglichen, Schwachstellen zu finden und per Reverse Engineering passende Exploits zu entwickeln. Vergangene Woche hatte Symantec einen Patch für PC Anywhere bereitgestellt. Zuvor hatte der Hersteller seine Kunden gewarnt, ältere Versionen der Software nicht mehr einzusetzen.