UN: Breitband gegen globale Erwärmung

Die Breitband-Kommission der Vereinten Nationen (UN) hat eine Studie zu den ökologischen Aspekten schneller Internetverbindungen veröffentlicht. Die Autoren schätzen, dass intelligente Nutzung von ITK-Technik im Jahr 2020 bis zu 15 Prozent der globalen Emissionen einsparen könnte. Zwar würden durch die verstärkte Nutzung von ITK-Technologien die Emissionen steigen, aber nur in vergleichsweise geringem Umfang.

Die Experten erwarten, dass die ITK-Branche in den kommenden Jahren bis zu 87 Prozent dazu beitragen könne, um eine Erderwärmung von mehr als zwei Grad Celsius zu verhindern. Die Studie nennt auf ihren 42 Seiten auch Beispiele. So hatten Accenture und Vodafone 2009 in einer Studie zu fünf Sektoren in Deutschland festgestellt, dass der Einsatz von ITK-Technologien die CO2-Emissionen um bis zu 25 Prozent reduzieren könnte. Die Sektoren waren Logistik, Transport, Bau, Stromnetze und Dematerialisierung. Dieser Begriff beschreibt die Praxis, dass virtuelle Handlungen reale ersetzen, zum Beispiel Onlineshopping statt Supermarkt-Einkauf mit dem Pkw.

Die Studie wurde von ITU-Generalsektretär Hamadoun Touré und Ericsson-CEO Hans Vestberg herausgegeben.”Das Verständnis für die Vorteile von Breitband kommt zu einem weltweit kritischen Zeitpunkt”, sagt etwa Vestberg. “Seine Rolle beim Wachstum des Bruttosozialprodukts, beim Erreichen der Millennium-Entwicklungsziele und dem Ausgleich des Klimawandels wird heute zumindest im Ansatz erfasst, weil die Technik jetzt existiert und die Vorteile ausgeschöpft werden können.”

Der Bericht nennt drei Kernbereiche, in denen Breitband dem Klimawandel entgegenwirken kann: Transformation (weniger Reisen, weniger reale Güter, mehr Cloud und intelligente Netze), Klima-Migration (energieeffizientere ITK) und Klima-Anpassung (veränderte Prozesse, um eintretende Folgen des Klimawandels auszugleichen). Er fordert dazu auf, “Barrieren für CO2-arme Technik zu eliminieren und private Investitionen in den Breitband-Sektor zu ermutigen.”

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]