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AUCH DAS NOCH: Elektronisches Klassenbuch gegen Schulschwänzer

Die Möglichkeiten des elektronischen Klassenbuchs sind vielfältig. So können Eltern etwa sofort per SMS benachrichtigt werden, wenn ihr Kind nicht zum Unterricht erscheint. Darüber hinaus können detaillierte Informationen über einzelne Schüler und deren allgemeines Verhalten zentral gespeichert werden. Bei Bedarf könnten Lehrer auch von Zuhause aus auf das Klassenbuch zugreifen. Auch die Anbindung über schulinterne WLANs via Tablet werde geprüft.

Bekannt geworden sind diese Details durch eine parlamentarische Anfrage der Piratenpartei und die ausführliche Antwort der Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres.

“Statt also auf Überzeugung, Betreuung und Attraktivität der schulischen Angebote zu setzen, um wieder mehr Schülerinnen und Schüler zu motivieren die Schulpflicht ernst zu nehmen, setzt Frau Scheeres auf Überwachung und Kontrolle und nimmt dabei die Gefahr in Kauf, dass neben den gewollten SMS an Eltern auch schnell ungewollt ein öffentlicher Pranger mit live-Fehlzeiten im Internet auftaucht”, sagt der bildungspolitische Sprecher der Berliner Piratenfraktion, Martin Delius.

Die Senatsverwaltung sieht hierin kein Problem: “Ein unbefugter Zugriff auf das elektronische Klassenbuch ist bei beiden Anbietern systembedingt ausgeschlossen”, hieß es. Das sieht Delius allerdings anders: “Die Erfahrung mit derlei Systemen hat gezeigt, dass es keine endgültige Sicherheit für solche massiven Datensammlungen geben kann”, sagte er.

Das E-Klassenbuch wird im Schuljahr 2012/2013 an zehn Berliner Schulen erprobt. Ein Jahr später könnte es im großen Stil eingesetzt werden – vorausgesetzt, der Test ist erfolgreich und die Finanzierung gesichert.

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Redaktion

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  • Ein Chip eingepflanzt wie bei den Tieren und schon kann der Verbleib eines Schülers ermittelt werden! Wer schon Ideen zum Schulsystem hat, sollte auch bedenken das solch ein Chip viele Vorteile mit sich bringt. Das Blutabnehmen eines Patienten würde sich erübrigen, da man ja solch einen Chip mit Werten hinterlegen kann. Hier ist der Vielfältigkeit eines Chip kaum Grenzen gesetzt.

    • Ja richtig. Man sollte diesen Chip möglichst schon gleich nach der Geburt jedes Kindes einsetzen....

  • Dass die Datenschützer dagegen sind ist mir natürlich klar. Aber dass die Piraten, die ja immer für Transparenz eintreten, diese Art von Transparenz nicht mögen, liegt sicherlich nur daran, dass man hier das größte Wählerpotential sieht. Und das möchte man sich natürlich nicht verärgern.
    Ich kann dazu nur sagen: Jawohl, schlagt sie mit ihren eigenen Waffen, damit sie auch mal merken was es heisst wenn ein Netzwerk funktioniert.

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