AUCH DAS NOCH: Handypfand!

Deutschland ist Weltmeister beim Recycling. Jetzt wollen Politiker die Führungsposition auch bei gebrauchten Handys ausbauen. Das Ziel soll mit einem Pfandsystem erreicht werden.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen schlägt jetzt ein Pfandsystem für Handys vor. Damit, so der Vorsitzende Martin Faulstich in einem Interview mit dem Fernsehsender MDR, erhoffe man sich eine höhere Rücklaufquote bei gebrauchten Mobiltelefonen.

Als Vorbild sieht der Sachverständigenrat die Pfandsysteme bei Getränkeflaschen oder Autobatterien. In diesen Bereichen funktioniere das Pfandsystem gut. “Wir denken, das könnte bei Mobiltelefonen, Laptops, Computern genauso funktionieren“, so der Berater von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU).

 

 

Diesen Vorschlag hatte der Sachverständigenrat bereits in einem Gutachten vorgeschlagen. Ziel ist es, aus den rund 100 Millionen Mobiltelefonen, die in Deutschland im Einsatz sind, eines Tages wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer sowie andere seltene Metalle wiederzugewinnen. Daneben sollen geschätzte 80 Millionen Altgeräte in irgendwelchen Schubladen verstauben.

Auch die Grünen hatten im März einen Antrag im Bundestag auf das Handypfand eingebracht. Die Grünen wollen jedoch ein Pfand von 10 Euro pro Mobiltelefon. Die Grünen sehen darin einen ersten Schritt zu einer höheren Rücklaufquote.

Rohstoffe, wie etwa Kobalt, die teilweise in Entwicklungsländern unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut werden, ließen sich laut Ansicht der Grünen aus alten Handys zu etwa 80 Prozent zurück gewinnen.