T-Mobile USA mausert sich zum Hoffnungsträger

Das US-Geschäft der Deutschen Telekom sorgt bei dem Bonner Konzern zunehmend für Zufriedenheit. Das einstige Sorgenkind überraschte im abgelaufenen Quartal mit guten Zahlen.

Wie die Telekom mitteilte, hat die US-Tochter im zweiten Quartal des Jahres einen Betriebsgewinn von 1,1 Milliarden Euro eingefahren. Das ist ein Plus von 19 Prozent. Der Umsatz stieg den aktuellen Quartalszahlen zufolge um neun Prozent auf 3,8 Milliarden Euro.

Der Konzern sieht sich in seiner US-Strategie bestätigt. Ein strikter Sparplan hatte die Kosten der Tochter zuletzt auf knapp eine Milliarde Dollar gedrückt. Geld spart beispielsweise, dass der Kauf neuer Handys nicht mehr so stark subventioniert wird. Am stärksten dürfte jedoch der Personalabbau zu den Ersparnissen beigetragen haben. 5000 Stellen wurden in den vergangenen 12 Monaten abgebaut, insgesamt beschäftigt T-Mobile USA jetzt noch 30.000 Menschen.

Eines der größten Probleme der US-Tochter hat die deutsche Telekom allerdings noch immer nicht im Griff: T-Mobile USA verliert weiter rasant Vertragskunden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wechselten im zweiten Quartal 2012 560.000 Handy-Kunden zur Konkurrenz. Bereits im ersten Quartal des Jahres habe T-Mobile USA rund eine halbe Million Nutzer verloren.

Im Dezember vergangenen Jahres war die Deutsche Telekom endgültig am Widerstand der amerikanischen Kartellbehörden mit Verkaufsplänen der US-Tochter gescheitert. Der Konkurrent AT&T hatte beabsichtigt, T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar zu übernehmen. Für diesen geplanten Schachzug hatte Telekom-Chef Rene Obermann damals fiel Lob geerntet, umso herber war der Rückschlag, als der Deal scheiterte. Mit den aktuellen Zahlen der US-Tochter kann er nun wieder einen Erfolg vorweisen.

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