Mobile: Schöne neue Welt der Gratis-Apps

Schon heute ist die allergrößte Mehrheit der Smartphones herunter geladenen Apps kostenlos. Und in den nächsten Jahren werde der Anteil noch wachsen, prognostiziert Gartner. Wer dennoch mit Apps Geld verdienen will, muss daher Alternativen ausloten. Aber auch die gibt es laut Gartner.

Knapp 90 Prozent aller Downloads sind Graits-Apps. Im Jahr 2012 werden schätzungsweise 45,6 Milliarden Apps auf Smartphones herunter geladen. Das bedeutet, dass 40,1 Milliarden Apps kostenlos auf den Smartphones der Anwender landen. Für etwa fünf Milliarden Downloads hingegen werden die Anwender Geld bezahlen, schätzt Gartner.

Bis 2016 jedoch wird die Zahl der Apps noch weiter wachsen. 309 Milliarden Apps sollen die Anwender bis dahin herunter geladen haben. Und 93 Prozent dieser Apps werden kostenlos sein. Und wiederum 90 Prozent dieser bezahlten Apps werden weniger als 3 Dollar kosten.

In-App-Purchaes in den nächsten Jahren auf dem Vormarsch. Quelle: iSuppli.

Dennoch können Entwickler mit ihren Apps noch Geld verdienen. Eine viable Alternative sind so genannten In-App-Purchases. Dabei bieten Entwickler die App frei an. Anwender können dann für Geld weitere Features oder Inhalte freischalten.

Und hier bekommt Gartner Rückendeckung von dem Marktforschungsunternehmen iSuppli. Schon zu Jahresbeginn hatten die Experten ihre Prognose für den Markt von In-App-Purchases veröffentlicht. Demnach werde der Markt von 970 Millionen Dollar 2011 auf 5,6 Milliarden Dollar im Jahr 2015 anwachsen. Allerdings geht iSuppli davon aus, dass 96 aller Apps gratis geladen werden.

Daher sei es für Anbieter inzwischen Schwierig, überhaupt noch Einstiegskosten für Apps zu rechtfertigen. “Überraschenderweise lautet die Antwort, dass man seine Apps gratis verteilen muss, um damit Geld zu machen.” Bei Analysten-Häuser raten schließlich auch zum In-App-Purchase-Modell.

Derzeit, so Gartner, nutzen solche Features lediglich 5 Prozent aller herunter geladenen Apps. Bis 2016 allerdings werde dieser Anteil auf 30 Prozent ansteigen, glaubt Gartner. Und der Anteil am Umsatz in den entsprechenden Stores werde damit von 10 auf über 40 Prozent steigen. Microsoft hat sich schon zum Start des neuen Stores diesem Trend angepasst und ermöglicht schon von Beginn an solche Zukäufe.

Von diesem Modell könnten Anwender und Entwickler gleichermaßen profitieren. Durch In-App-Purchases könnten Entwickler sich wiederkehrende Umsatzmöglichkeiten erschließen. Auf der anderen Seite müssen Entwickler auf das Design und die Leistung ihrer Entwicklungen achten, denn diese Punkte seien es, die Anwender dazu bewegen, eine App nicht nur herunter zu laden, sondern auch Dauerhaft zu nutzen.

Langfristig sieht Gartner wenig überraschend Apple, Google und Microsoft an erster Stelle in diesem Markt. Derzeit führe Apple klar. Rund ein Viertel aller App-Angebote stammten aus dem Apple-Shop. Doch auch die starken Marken Amazon und Facebook hätten mit ihrer starken Marktpräsenz und den neu vorgestellten Angeboten gute Chancen.

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Weltweite Downloads von mobilen Apps in den Jahren 2010-2016 in Millionen

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Free Downloads

22,044

40,599

73,280

119,842

188,946

287,933

Paid-for Downloads

2,893

5,018

8,142

11,853

16,430

21,672

Total Downloads

24,936

45,617

81,422

131,695

205,376

309,606

Free Downloads % 

88.4% 

89.0% 

90.0% 

91.0% 

92.0% 

93.0%

Quelle: Gartner (September 2012)


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