Microsoft soll eigenes Smartphone planen

Laut Wall Street Journal testet Microsoft mit asiatischen Komponentenherstellern ein selbst entwickeltes Smartphone. Über eine Serienproduktion soll noch nicht entschieden sein. Microsoft hat den Bericht bislang nicht bestätigt, dementiert ihn aber auch nicht.

Wie die deutsche Ausgabe des Wall Street Journal berichtet, gehen Eingeweihte davon aus, dass Microsoft nach der Einführung seines Surface-Tablets noch weiter auf das Geschäftsmodell von Apple einschwenken werde, das Hardware und Software parallel entwickelt und die Produkte auch selbst in den Verkauf bringt.

Der Zeitung zufolge erwähnten Mitarbeiter von Microsofts Zulieferern, die namentlich nicht genannt werden wollten, die Entwicklungsarbeiten für ein Smartphone. Sie konnten jedoch nicht bestätigen, ob das Gerät tatsächlich in die Produktion gehen werde. Spekulationen über Pläne für ein Smartphone, das unter dem Markennamen Surface vertrieben werden soll, halten sich seit Monaten. Sie wurden von Microsoft aber weder bestätigt noch klar dementiert. “Wir sind recht zufrieden damit, zusammen mit Nokia, Samsung und HTC in diesem Weihnachtsquartal aggressiv in den Markt zu gehen”, erklärte Microsoft-CEO Steve Ballmer zur Einführung von Smartphones mit Windows Phone 8 gegenüber dem WSJ. “Ob wir andere Pläne hatten oder nicht, werde ich nicht kommentieren.”

Ende Oktober stellte Ballmer in einem Interview mit der BBC weitere eigene Hardware nach dem Tablet Surface in Aussicht: “Kann man sagen, dass wir weitere Hardware herausbringen werden? Das werden wir natürlich tun. Surface ist unsere erste Hardware, die nicht aus dem Xbox-Umfeld stammt. Wenn wir wichtige Chancen sehen, einen neuen Standard zu setzen, werden wir uns darauf stürzen.”

Unerwähnt ließ der Microsoft-Chef dabei den Medienplayer Zune, der sich anders als die Spielekonsole Xbox nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte. Einem früheren Versuch Microsofts, mit eigenen Mobiltelefonen in den Markt zu gehen, war noch weniger Erfolg beschieden. Von den als “Social Phones” propagierten Handys der Reihe “Kin” brachte es 2010 zwei Modelle in den Markt, musste sie jedoch schon nach zwei Monaten wieder aus dem Verkauf nehmen.

Der Softwarekonzern läuft mit eigenen Geräten außerdem Gefahr, seine langjährigen Hardwarepartner wie HP, Dell und Acer zu verärgern. Nokias CEO Stephen Elop hingegen, selbst ein früherer Microsoft-Manager, sieht in solchen Plänen keine Gefahr, sondern interpretiert sie sogar als Chance. “Ein Surface-Handy könnte dem Windows-Phone-Ökosystem helfen”, sagte er während einer Telefonkonferenz zu den letzten Quartalszahlen seines Unternehmens. Er erklärte dabei außerdem, nicht über eventuelle Pläne Microsofts informiert zu sein.

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