Microsoft muss Speicherplatz des Surface vor Gericht verteidigen

In Kalifornien ist ein Käufer von Microsofts neuem Tablet-Computer Surface vor Gericht gezogen, weil er sich im Hinblick auf die Speicherkapazität des Geräts betrogen fühlt. Nun klagt er wegen irreführender Angaben zum Speicherplatz.

Andrew Sokolowski behauptet, er selbst habe eines der Geräte wegen der zugesagten 32 GByte Speicher gekauft. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, fand er später jedoch heraus, dass ihm wesentlich weniger Platz für seine eigenen Daten zur Verfügung steht.

Sokolowskis Argumentation entspricht den Tatsachen. Das Surface mit Windows RT, das seit Ende Oktober erhältlich ist, wird mit 32 GByte Speicher beworben. Nutzern bleiben aber nur 16 GByte für ihre Musik, Dokumente und Fotos. Der Rest wird von Windows RT, Werkzeugen zur Wiederherstellung des Betriebssystems und Anwendungen wie Word und Excel belegt. Beim 64-GByte-Modell beträgt der freie Speicherplatz 46 GByte.

Microsoft macht daraus kein Geheimnis. Allerdings findet sich dieses Detail nicht in den technischen Daten, sondern in den FAQ. Dort erklärt das Unternehmen, warum von beispielsweise 32 GByte nur 16 GByte für Nutzerdaten übrig bleiben. Es rät Kunden mit einem höheren Bedarf, den Cloud-Speicher SkyDrive, eine Speicherkarte oder einen USB-Stick zu verwenden.

“Wir glauben, dass der Klage jede Grundlage fehlt”, sagte ein Microsoft-Sprecher gegenüber News.com. “Kunden wissen, dass sich das Betriebssystem und die vorinstallierten Anwendungen im internen Speicher des Geräts befinden und somit den freien Speicherplatz reduzieren.”

Tatsächlich gibt es dieses Problem bei fast allen Tablets. Apples 32-GByte-iPad hat nur 28 GByte freien Speicher. Beim 16-GByte-Modell sind es 14,3 GByte. Laut Associated Press schneidet Apple im Vergleich zu Microsoft jedoch deutlich besser ab, weil Apple seine vorinstallierte Software in einem eigenen Speicherbereich ablegt. Microsoft hingegen nutzt denselben Speicher wie die Nutzerdaten.

Sokolowski hat für seine Klage die Zulassung als Sammelklage beantragt. Er will erreichen, dass Microsoft seine Werbung ändert und wegen Fehlverhaltens zu Schadenersatz verurteilt wird.

[mit Material von Dara Karr, News.com]

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