Deutsche Telekom denkt über DSL-Drosseln nach

Überschreitet ein Web-Nutzer ein gewisses Volumen, könnte die Deutsche Telekom künftig die Übertragungsgeschwindigkeit künstlich herabsetzen. Noch sei das nur eine Überlegung zu sein; diese “Bandbreitensteuerung” scheint jedoch nicht völlig abwegig. Für Bestandskunden werde sich jedoch nichts ändern, versichert ein Telekom-Sprecher.

Will die Deutsche Telekom "Neue Spielregeln für DSL?"

Was bei Mobilfunkverträgen völlig normal ist, soll nun auch auf das Web übertragen werden: Die Deutsche Telekom erwägt, die Geschwindigkeit von DSL-Zugängen zu reduzieren, wenn ein bestimmtes Traffic-Limit erreicht ist. Die Meldung stammt aus einem Blog zu dem Podcast fanboys.fm. Der Blog beruft sich auf eine “anonyme E-Mail” von einem Telekom-Mitarbeiter.

Nach Überschreiten des Kontingents soll der Durchsatz nur noch 384 KBit/s betragen, heißt es. Die Telekom bezeichne dies als “Bandbreitensteuerung”. Die Flatrate-Einschränkungen kommen angeblich zum 2. Mai dieses Jahres.

Das Limit liegt angeblich bei Call & Surf oder auch Entertain mit 16 MBit/s bei 75 GByte. Wer VDSL gebucht hat, kann 200 GByte Traffic verursachen, bevor die Geschwindigkeit sinkt. Für Fiber-100-Kunden beträgt das Limit 300 GByte, für Fiber-200-Nutzer 400 GByte. fanboys.fm weist darauf hin, dass gerade das Call-and-surf-Limit bei Ausleihe von HD-Filmen schnell erreicht ist.

Die Deutsche Telekom AG hat auf den Bericht mit einem inzwischen heftig kommentierten Blog reagiert. Der Titel lautet: “Neue Spielregeln für DSL?” Er bestätigt, dass es solche Überlegungen gibt, stellt aber auch klar: “Bisher gibt es keine neuen Tarife. Wenn sich daran etwas ändert, werden wir darüber informieren.”

Für die Telekom erklärt Philipp Blank die Erwägungen mit einem exponentiellen Wachstum, das einen “massiven Netzausbau” mit den entsprechenden Kosten erfordere. Er weist darauf hin, dass sich für Bestandskunden natürlich nichts ändern würde. Außerdem reiche “das integrierte Volumen” – eine Angabe dazu macht er nicht – für die meisten Anwender völlig aus.

Erst vor wenigen Tagen war die Deutsche Telekom zusammen mit O2 in die Kritik wegen sogenannter Schein-Flatrates in die Kritik geraten. Verbraucherschutzorganisationen hatten die beiden Provider  abgemahnt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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