Virtuelle Server für Windows Azure

Microsoft hat die Cloud-Plattform bei Windows Azure für virtuelle Server verfügbar gemacht. Gleichzeitig startete das Azure Virtual Network. Mit beiden Neuerungen positioniert sich Microsoft in direkter Konkurrenz zu Amazon Web Services. Die persistenten Virtuellen Maschinen sind ein Weg, um Anwendungen für Windows- und Linux-Server in die Cloud zu bringen, ohne sie komplett umschreiben zu müssen.

Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte Microsoft die kompatiblen Betriebssysteme genannt: Es sind Windows Server 2008 R2, Windows Server 2012, OpenSUSE 12.1, CentOS 6.2, Ubuntu 12.04 und Suse Linux Enterprise Server 11 SP2. Jetzt sind sie für alle Kunden voll einsatzfähig.

Für Anwender, die besonders viel Leistung benötigen, wurden gleichzeitig neue Azure-VM-Instanzen eingeführt. Zudem gibt es jetzt von Microsoft validierte Instanzen für verbreitete Windows-Server-Anwendungen, darunter SQL Server, SharePoint Server, BizTalk Server und Dynamics NAV.

Außerdem ist ab heute die unter dem Codenamen Brooklyn entwickelte Technik Azure Virtual Network allgemein verfügbar. Damit können Microsoft-Kunden ihre Netze erweitern, indem sie Site-übergreifende IPsec-VPN-Verbindungen zur Azure-Cloud zulassen. Dies bringt Erleichterungen für hybride Umgebungen, in denen die Cloud lokale Ressourcen nach Bedarf ergänzt.

Gleichzeitig verpflichtete sich Microsoft offiziell, für allgemeine Dienste wie Rechenleistung, Storage und Bandbreite keine höheren Gebühren zu nehmen als Amazon Web Services. Die Preise für Virtuelle Maschinen und Clouddienste sinken dadurch um 21 bis 33 Prozent, wie Microsoft selbst vorrechnet. Um davon zu profitieren, müssen die Kunden allerdings sechs oder zwölf Monate gültige Verträge abschließen.

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Die neuen Preise treten am 1. Juni in Kraft. Amazon hatte seine Preise für EC2 erst letzte Woche wieder gesenkt. Seit Monaten tobt im Cloud-Services-Bereich eine Preisschlacht, in der auch Googles Compute Engine mitmischt.

Der für Azure zuständige General Manager Bill Hilf kommentierte, auf Googles Cloud-Rabatte werde Microsoft nicht reagieren, da Google kein Full-Service-Cloudanbieter sei, auch wenn es behaupte, sowohl IaaS als auch PaaS (Infrastruktur- und Plattformdienste) abzudecken.

Auf Nachfrage teilte Hilf noch mit, Microsofts Pläne für Azure Connect hätten sich geändert. Das Projekt, das unter dem Codenamen Sydney läuft, soll nun im Azure Virtual Network aufgehen.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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