Software AG büßt Gewinne ein und kauft Cloud-Anbieter LongJump

Um rund ein Viertel knickte der Gewinn der Darmstädter Software AG ein. Dafür macht das Unternehmen Ausgaben in Forschung und Entwicklung, Marketing und Vertrieb verantwortlich. Dennoch ist man bei der Software AG zuversichtlich.

“Die Ergebnisse des ersten Quartals unterstreichen, dass wir mit unserer strategischen Wachstumsinitiative exakt auf dem richtigen Weg sind.

Die Nachfrage nach Produkten rund um die vier technologischen Megatrends Big Data, Cloud, Mobile und Social ist größer denn je”, bekräftigt Karl-Heinz Streibich, Vorsitzender des Vorstands der Software AG.

Vor allem mit dem BPE-Portfolio (Business Prozess Excellence) könne die Software AG bei den Anwendern punkten. Die Möglichkeit, Angebote genau nach Kundenwunsch anzupassen, sorge für neue Abschlüsse. 19 Prozent konnte der neue Geschäftsbereich bei Lizenzen zulegen. Bei BPE-Wartungsverträgen steigerte sich das Unternehmen um 10 Prozent.

Rund 90 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet der gesamte neue Bereich, was einem Plus von etwa 12 Prozent, währungsbreinigt 14 Prozent bedeutet. Damit wachse die Software AG hier schneller als der Markt. “Organisches Wachstum ergänzen wir dabei zusätzlich durch ausgewählte Zukäufe”, so Streiblich.

Der aktuelleste dieser Zukäufe ist der kalifornische Cloud-Spezialist LongJump. LongJump entwickelt eine Plattform auf der Anwender ihre eigenen Anwendungen entwickeln können. Das 2003 gegründete Unternehmen, das auch Büros in Indien hat, zähle bereits 220 internationale Unternehmen als Anwender. Kunden können auch ohne Hilfe der IT-Abteilung hier eigene Anwendungen entwickeln. Mit dem Zukauf setzt die Software AG auch die auf der CeBIT angekündigte Ausrichtung auf mehr Cloud-Technologien um.

Das traditionelle Datenbankgeschäft Enterprise Transaction Systems (ETS) büßte im ersten Quartal 16 Prozent des Umsatzes ein. 64,5 Millionen im Vergleich zu den 76,6 Millionen Euro des Vorjahres sind es hier. “Der erwartete Rückgang im laufenden Jahr ist auf einen schwächeren Zyklus von Vertragsverlängerungen zurückzuführen”, so die Software AG. Für das zweite Halbjahr rechnet man aber vor allem dank der ETS-Produkte Adabas-Natural wieder mit einer verbesserten Entwicklung.

Als Gewinn bleibt dem Darmstädter Unternehmen in den Monaten von Januar bis März 41,6 Millionen Euro. An der Prognose für das Jahr 2013 hält der Konzern nach wie vor fest: 1,7 bis 1,8 Euro sollen es 2013 werden. Im Jahr zuvor hatte die Software AG 1,9 Euro pro Aktie verdient. In dem für gewöhnlich schwachen ersten Quartal waren es 0,32 Euro. Im ersten Quartal 2012 hatte die Software 0,41 Euro verdient.

Nach Streichungen bei Beratungsdienstleistungen schrumpft der Umsatz der Software AG um 12 Prozent auf 224,9 Millionen Euro.  Der Umsatz mit eigenen Produkten (BPE + ETS Produktumsatz) lag währungsbereinigt leicht über dem Vorjahresniveau von 156,9 Millionen Euro. Insgesamt trugen die Produkterlöse rund 70 (Vj. 63) Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit verbesserte sich die Umsatzverteilung weiterhin zugunsten der wachstumstreibenden und margenstarken Lizenz- und Wartungserlöse.

Redaktion

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