T-Mobile USA kann mit MetroPCS fusionieren

Für T-Mobile USA ist eine wichtige Hürde genommen. Die Aktionäre des Providers MetroPCS haben der geplanten Fusion mit der US-Tochter der Deutschen Telekom zugestimmt.

Durch das Votum auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Richardson (Texas) steht dem Zusammenschluss der US-Provider nun nichts mehr im Weg. Bereits zum 1. Mai hofft die Deutsche Telekom den Merger abschließen zu können.

“Das ist ein großer Schritt für die Deutsche Telekom”, sagte René Obermann, Vorstandvorsitzender der Deutschen Telekom. “Wir haben in der letzten Zeit in den USA vieles vorangebracht, beispielsweise das Netz modernisiert und ein neues Management-Team an Bord geholt, das sehr erfolgreich ist. Dazu haben wir die Verträge mit Apple und MetroPCS geschlossen. Dieser Merger mit MetroPCS ist enorm wichtig, um in den USA mit mehr Kraft angreifen zu können.”

 

 

“Zusammen mit MetroPCS bekommen wir weiteren Rückenwind für unsere Uncarrier-Strategie in den USA. Wir haben unser Geschäftsmodell radikal umgebaut und ein drastisch vereinfachtes und kundenfreundlicheres Tarifsystem eingeführt”, erklärt Timotheus Höttges, Finanzvorstand der Telekom und Chairman des neuen Gemeinschaftsunternehmens. “Zusammen mit MetroPCS bringen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit mit einem gemeinsamen hochmodernen Netz, mehr Schlagkraft im Vertrieb und Top-Endgeräten entscheidend voran.”

Es wird erwartet, dass das neue Gemeinschaftsunternehmen besser am Markt bestehen kann, als zuvor jeder der beiden Carrier für sich. Nach Schätzungen von Analysten für 2012 beläuft sich der gemeinsame Kundenstamm auf 42,5 Millionen und der konsolidierte Umsatz auf 24,8 Milliarden Dollar.

Der ursprüngliche Fusionsplan sah vor, dass der neuen Gesellschaft auch T-Mobile-Schulden in Höhe von 15 Milliarden Dollar aufgebürdet werden. Nach massiver Kritik seitens der MetroPCS-Aktionäre reduzierte die Telekom in einem nachgebesserten Angebot diesen Betrag vor zwei Wochen um 3,8 Milliarden auf 11,2 Milliarden Dollar. Zudem sicherte sie zu, in den ersten 18 Monaten nach Abschluss der Fusion keine Aktien des neuen Gemeinschaftsunternehmens an der Börse zu veräußern. Zuvor hatte die Sperrfrist nur sechs Monate betragen.

Die Aktionäre von MetroPCS erhalten nun vorab eine Sonderausschüttung in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar in bar. Anschließend führt MetroPCS eine Aktienzusammenlegung durch, bevor T-Mobile USA im Rahmen einer Kapitalerhöhung in das Unternehmen eingebracht wird. Nach dem Abschluss der Fusion halten die MetroPCS-Aktionäre 26 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft und die Deutsche Telekom 74 Prozent. Das Gemeinschaftsunternehmen wird als T-Mobile US firmieren und an der New Yorker Börse unter dem Kürzel TMUS notiert sein.

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