Apple will Patentklage gegen Samsung ausweiten

In einem am Montag beim zuständigen Bezirksgericht im nordkalifornischen San Jose eingereichten Schriftsatz zur Patentklage gegen Samsung schreibt der iPhone-Hersteller, “Apple ist zu dem Schluss gekommen, dass das Galaxy S4 ein patentverletzendes Gerät ist”. Das Gericht muss dem Antrag allerdings noch zustimmen.

Zuvor muss Apple aber noch eine Auflage der vorsitzenden Richterin Lucy Koh erfüllen. Sie hatte die Zahl der patentverletzenden Geräte, die beide Parteien in Stellung bringen dürfen, begrenzt. Um wieder auf 22 Produkte zu kommen, kündigte Apple die Streichung eines Geräts von der Liste an. Um welches es sich handelt, ist bisher nicht bekannt.

Wie der Patentblogger Florian Müller berichtet, ist die Zahl von 22 Geräten, die jede Partei anführen darf, nur eine vorläufige Obergrenze. Bis zum Beginn der Hauptverhandlung am 6. Februar 2014 wolle Koh den Umfang des Verfahrens weiter reduzieren. Es seien für jede Seite nur maximal fünf Patentansprüche und bis zu zehn beschuldigte Produkte vorgesehen.

Ob Koh Apples Antrag entsprechen wird, ist noch offen. Müller zufolge, der auch Firmen wie Microsoft und Oracle in Patentfragen berät, streiten Apple und Samsung derzeit noch darüber, wie ein “Produkt” zu definieren ist. Samsung argumentiert, dass durch Softwaremodifikationen für verschiedene Mobilfunkbetreiber unterschiedliche Versionen eines Geräts als einzelne Produkte zu behandeln seien – wie auch schon bei der ersten Patentklage. Apple wiederum kritisiert, Samsung unterscheide nicht zwischen verschiedenen Generationen seiner Mac-Produkte.

Das Galaxy S4 wird als mögliche “Bedrohung” für Apples iPhone 5 angesehen. Davor galt das Galaxy S3 als wichtigster Herausforderer. Von daher ist es verständlich, dass sich das Unternehmen aus Cupertino in der zweiten Patentklage auf das neueste Gerät seines Konkurrenten konzentriert. Abzuwarten bleibt, wie Samsung dann wiederum auf die nächste iPhone-Generation reagiert, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vor Prozessbeginn im Februar 2014 in den Handel kommt.

Apple unterstellt Samsung dem Schriftsatz zufolge, mit Smartphones und Tablets wie Galaxy Nexus, Galaxy Note, Galaxy Note 10.1, Galaxy Note 2, Galaxy S2, Galaxy S3, Galaxy Tab 8.9 und Galaxy Tab 2 10.1 seine Patente zu verletzen. Apple wiederum soll Samsungs geistiges Eigentum unerlaubt für iPhone 3G, 3GS, 4, 4S, 5, die vier iPad-Generationen, iPad Mini, MacBook Air, MacBook Pro, iMac, Mac Mini, iTunes und iCloud verwenden.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Redaktion

Recent Posts

Intergermania Transport: KI-Lösung optimiert Rechnungsmanagement

Transportunternehmen automatisiert Belegerfassung mit KI und profitiert von 95 Prozent Zeitersparnis.

13 Stunden ago

Generative KI: Mangel an kompetenten Entwicklern und Know-how

Studie zeigt: Bei der Implementierung und Nutzung von generativer KI im industriellen Umfeld besteht noch…

14 Stunden ago

Schatten-KI: Generative KI sicher integrieren

Die Einführung von KI in Unternehmen läuft oft noch zögerlich. Diese Zurückhaltung öffnet ungewollt die…

3 Tagen ago

Angriffsziel ERP

Eine aktuelle Studie von Onapsis zeigt: 9 von 10 Ransomware-Angriffe betrafen ERP-Systeme.

4 Tagen ago

Intelligente DDoS-Abwehr mit KI

Angreifer nutzen zunehmend raffinierte Techniken, um ihre Angriffe zu verschleiern und adaptive Angriffsmuster einzusetzen, warnt…

6 Tagen ago

Energieverbrauch von Rechenzentren im Blick

ESRS, CSRD, EnEfG: Wer die gesetzlichen Nachhaltigkeits-Regularien erfüllen will, braucht Transparenz über den Energieverbrauch und…

7 Tagen ago