HP verteilt Firmware-Updates für Server nur noch mit Service-Vertrag

Ab 19. Februar bekommt nicht mehr jeder Firmware-Updates für Server von HP. Nur noch Geräte, für die ein Service-Vertrag vorliegt oder die Garantie noch nicht abgelaufen ist, erhalten aktualisierte Software-Versionen. Nutzer beschweren sich in Forenbeiträgen bei Spiceworks.

Hewlett-Packard hat mittgeteilt, dass es nur noch eingeschränkt Firmware-Updates für Server verteilt. In den Genuss aktualisierte Software-Versionen kommen demnach nur noch Server, für die ein Service-Vertrag vorliegt oder deren Garantie noch nicht abgelaufen ist. Damit dürften zusätzliche Kosten für Nutzer älterer ProLiant-Systeme entstehen.

HP-LogoIm Support Center äußert sich HP in einer knappen Mitteilung: ” Ab Februar 2014 ist eine gültige Garantie beziehungsweise ein Vertrag erforderlich, um Zugriff auf HP-ProLiant-Server-Firmware-Updates zu erhalten.” Eine FAQ liefert weitere Informationen.

Betroffene Nutzer zeigen in Forenbeiträgen bei Spiceworks ihren Unmut über diese Entscheidung. “Ich bin wirklich aufgebracht wegen dieser Maßnahme von HP”, schreibt etwa Glen Drager. Er ist der Ansicht, dass die Kosten für Hardware-Updates steigen könnten, es sich nicht mehr lohnt gebrauchte Server zu kaufen und die langfristigen Betriebskosten eines Servers steigen. Er kritisiert besonders, dass Firmware-Updates lediglich Fehler korrigerten, die von der Mangelhaftigkeit von HPs Produkten zeugten.

“In neun von zehn Fällen führe ich Firmware-Updates durch, um von HP entdeckte Fehler zu korrigieren”, so Drager weiter. “Wie viele Nachrichten á la ‘Patchen Sie Ihren Controller oder Sie könnten alle ihren Daten verlieren’ haben wir alle schon erhalten? Ich hatte problematische Hardware, die mehr als die üblichen drei Jahre Garantie benötigt, bis sie vernünftig und stabil läuft. Jetzt muss ich für das Privileg von HPs Korrekturen bezahlen.”

Das Unternehmen reagiert mit einer nüchternen Stellungnahme zu Dragers Aussagen: “HP hat bedeutende Investitionen in das geistige Eigentum getätigt, um seinen Kunden den größtmöglichen Wert und die beste Erfahrung zu liefern. Wir werden weiterhin eine differenzierte Kundenerfahrung bieten mit unserem umfassenden Support-Portfolio. Als Branchenführer ist HP gut positioniert, um weltweit zuverlässige Supportdienste bereitzustellen mit HPs Tools, ausgebildeten Ingenieuren und originalen, zertifizierten Bauteilen. Nur HP-Kunden sowie autorisierte Channel-Partner dürfen Supportmaterialien herunterladen und nutzen.”

Betroffene Kunden sollten aber die Hoffnung noch nicht aufgeben. Möglicherweise überdenkt HP die Strategie. Matt Hitt, Server-Produktmanager bei HP, schreibt, dass er und die Social-Media-Beauftragte Priscilla Jones “eure Beiträge und Diskussionen zu dem Thema an das obere Management von HP weitergeleitet” hätten. “Während HP die Einführung der Änderungen zum 19. Februar plant, werden die Stimmen unserer Kunden (insbesondere der Spiceheads) nicht unbemerkt bleiben”, verspricht Hitt. Und Jones ergänzt: “Wir sind eure Fürsprecher.”

Allerdings scheint HP nicht das einzige Unternehmen zu sein, dass die Regelungen für Firmware-Updates verschärft. Vergangenes Jahr hat IBM hier den ersten Schritt getan. Seit Ende August 2013 müssen Anwender, die ein Firmaware-Update von IBM Fix Central herunter laden wollen, einen gültigen Hardware-Maintenance-Vertrag vorweisen, oder der Download wird verweigert. Man sei auf diese Weise vor die Wahl gestellt, entweder einen Vertrag mit IBM zu schließen, oder keine Updates mehr zu bekommen, warfen Nutzerorganisationen IBM damals vor. Die Reaktionen auf Anwenderseite fielen damals ähnlich aus wie jetzt, da HP diese Pläne öffentlich macht.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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