Die neue Desktop-Suche in Windows 8.1, die künftig auch als Werbefläche dient. Quelle: Microsoft

OEM-Versionen von Windows 8.1 könnten teilweise deutlich billiger werden. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, plane Microsoft die Windows-Lizenzgebühr für PCs und Tablets, die unter 250 Dollar angeboten werden, von 50 auf 15 Dollar zu senken. Bloomberg zitiert hier “Personen, die mit dem Programm vertraut sind”.

Der Softwarekonzern scheint damit vor allem Tablets mit konkurrierenden Betriebssystemen sowie die zunehmend erfolgreichen Chromebooks abwehren zu wollen, denen die Marktforscher der NPD Group einen rasanten Aufschwung im kommerziellen Sektor bescheinigten. Microsoft hingegen musste für das letzte Quartal einen Rückgang der Windows-Umsätze um drei Prozent einräumen. IDC geht von einem um 10 Prozent geschrumpften PC-Markt im Jahr 2013 aus, während sich der Verkauf von Tablets mit iOS und Android rasant entwickelte.

In ähnlicher Weise reagierte Microsoft schon vor Jahren auf den überraschenden Verkaufserfolg der Linux-basierten Netbooks, indem es Windows XP und später die eingeschränkte Windows 7 Starter Edition zu deutlich abgesenkten Preisen lizenzierte. Voraussetzung für günstigere Lizenzen waren dabei Einschränkungen bei der verbauten Hardware – bei Prozessoren, Arbeitsspeicher und Displaygröße waren eng definierte Grenzen gesetzt.

Das neue Lizenzmodell hingegen soll alleine den Verkaufspreis von 250 Dollar als Spezifikation vorsehen. Einem Bloomberg-Informanten zufolge müssen Produkte mit der günstigeren Lizenz auch nicht die vollständige Zertifizierung für das Windows-Logo durchlaufen, um die Entwicklung neuer Geräte zu beschleunigen.

Den vollen Preis von 50 Dollar zahlen offenbar ohnehin nicht alle OEMs. Die Lizenzgebühr für weltweite PC-Hersteller sollen sich laut Microsoft durch Marketingzuschüsse und andere Anreize auf etwas über 30 Dollar verringern. Bei den neuen Lizenzen für niedrigpreisige Geräte will Microsoft nach Bloomberg-Informationen jedoch keine weiteren Zuschüsse oder anderweitigen Vergünstigungen gewähren. Möglicherweise werden die Hersteller in dem heiß umkämpften Hardware-Markt den neuen Preivorteil auch an Unternehmenskunden weitergeben, obwohl günstige Hardware unter 250 Dollar vermutlich eher im Verbrauchermarkt Verbreitung findet.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Redaktion

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