Ford löst Microsoft mit BlackBerry QNX ab

Ford Motors wird laut einem Bericht von Bloomberg künftig in seinen Fahrzeugen auf Microsoft verzichten und stattdessen QNX von BlackBerry verwenden. Bislang verwendet Ford für das Sync-System Microsoft. Über diese Software mit Spracherkennung können Nutzer Medienwiedergabe starten oder auch Telefonate anstoßen. QNX sei für Ford nicht nur günstiger, sondern biete auch mehr Leistung und Flexibilität, so mit dem Vorgang vertraute Personen gegenüber Bloomberg. Bislang wurde die Entscheidung des Ford-Mangements noch nicht öffentlich gemacht. Auch Liegen derzeit von den beteiligten Unternehmen noch keine Kommentare vor.

Derzeit sind rund 7 Millionen Ford-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Doch soll es mit dem Sync-Systemen immer wieder zu Probleme gekommen sein. Daher sei jetzt die Entscheidung gefallen, stattdessen auf das Embedded-Betriebssystem QNX zu setzen.

Microsoft und BlackBerry sind derzeit laut IHS iSuppli die wichtigsten Liferanten von Automotive-Systemen. BlackBerry nennt derzeit Audi, BMW und Porsche als Kunden für QNX. Doch auch andere Hersteller etwa Google versuchen derzeit ihre Technologie in Fahrzeuge bekommen. Google hat sich hier Honda, Hyundai und General Motors als Partner gesichert. Apple hingegen kooperiert mit BMW, Daimler und Nissan, um das iPhone besser in die Fahrzeuge zu integrieren.

Für immer mehr Autokäufer sind solche Computer-Gestützten Entertainment-Systeme für die Kaufentscheidung wichtig. Bei der Wahl des Modells sollen laut Studien immer mehr Käufer auch die Performance und den Funktionsumfang solcher Systeme prüfen.

Zusammen mit Qualcomms Snapdragon S602A zeigt BlackBerry mit QNX ein neues In-Car-System in einem Mercedes CLA45 AMG. Quelle: BlackBerry

Laut einer international durchgeführten Studie von Accenture vom Dezember sollen 39 Prozent aller Käufer inzwischen auf In-Car-Technologie den größten Wert legen. 14 Prozent orientieren sich demnach nur noch an Merkmalen wie Geschwindigkeit oder Leistungsfähigkeit des Fahrzeuges.

BlackBerry könnte diesen Erfolg derzeit gute gebrauchen. 2010 hatte BlackBerry QNX, einen Spezialisten für eingebettete Betriebssysteme, für 200 Millionen Dollar übernommen. So basiert BlackBerry 10, das aktuelle Betriebssystem für die Smartphones des kanadischen Herstellers auf QNX. Daneben kommt das OS in einer Vielzahl von Systemen zum Einsatz, wie zum Beispiel in Drohnen, Atomkraftwerken oder Routern. Zu den Kunden zählen neben Fahrzeugherstellern auch Netzwerkausrüster wie Cisco. Daneben hatte QNX auf der CES zu Beginn des Jahre eine Kooperation mit dem Chip-Hersteller Qualcomm vorgestellt.

Redaktion

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