Frühjahrsaufschwung im Mittelstand

Der deutsche Mittelstand startet optimistisch in den Frühling, nachdem viele Unternehmen im Januar und Februar ein Umsatzplus erwirtschaften konnten. Doch auf das Niveau des Vorjahres kommt der deutsche Mittelstand nicht mehr, wie techconsult im aktuellen Mittelstands-Index festhält.

Die Wachstumsdynamik der mittelständischen Unternehmen zog im Februar erneut etwas an. Trotz leichter Einbußen liegt auch der Index der wirtschaftlichen Prognose weiterhin vielversprechend auf hohem Niveau. Anhaltend optimistisch und im Aufwärtstrend liegen ebenfalls die Indikatoren der getätigten ITK-Ausgaben und der prognostizierten Ausgabentätigkeit in ITK-Produkte und -Lösungen für die kommenden drei Monate.

Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland konnten mit ihrem wirtschaftlichen Ergebnis im Februar zufrieden sein. Gegenüber Januar stieg der Index der realisierten Umsätze um zwei Zähler auf insgesamt 109 Punkte. Firmen mit gestiegenen Umsätzen sind gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen seit Jahresbeginn im Aufwind. Der Blick auf die Branchen zeigt, dass im Februar das Finanzgewerbe das wirtschaftlich erfolgreichste Segment war: Hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt, der Index liegt bei 150 Punkten. Auch die Industrie und das Dienstleistungssegment weisen überdurchschnittliche Indizes aus. Dagegen kam der Handel kaum in Fahrt, hier bildeten die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen nur eine Minderheit.

IT-Mittelstandsindex

Der Indikator der wirtschaftlichen Perspektiven für die kommenden drei Monate zeigt auf hohem Niveau eine marginal rückläufige Tendenz, er verlor drei Punkte. Der noch immer hohe Level von 129 Punkten überzeugt von anhaltendem Optimismus. Bis auf die Versorger blicken alle Branchen sehr zuversichtlich auf die kommenden drei Monate. Die größte Euphorie geht von der Industrie, dem Handel und dem Finanzsegment aus, ihre prognostizierten Indizes übersteigen 140 Punkte. Die Versorgungsunternehmen befürchten stark rückläufige Umsätze, hier bildeten die Unternehmen mit steigenden Ausgaben keine Mehrheit mehr.

Im Vergleich zum Vorjahr gab der Lage-Index der realisierten Umsätze leicht nach, er liegt drei Punkte unter dem Wert vom Februar 2013. Ebenso weisen die Zukunftsaussichten gegenüber dem Vorjahr ein Minus von zwei Punkten aus.

Mittelstandsindex

Nicht nur der Umsatz, sondern auch die IT-Ausgaben zeigen im Februar einen Aufwärtstrendwind. Es waren mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im Januar. Der Index der realisierten Ausgaben stieg um sechs Zähler auf 109 Punkte. Besonders positiv hervorzuheben ist die Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen im Dienstleistungssegment und im Finanzgewerbe, hier liegen die Indikatoren weit über dem Marktdurchschnitt. Allerdings realisierten nicht alle Wirtschaftszweige im Februar steigende IT-/TK-Ausgaben. Im Handel und in der Industrie liegen die Indikatoren unter 100 Punkten, was bedeutet, dass hier die Unternehmen mit steigenden ITK-Ausgaben in der Minderheit waren.

Mittelstandsindex

Die prognostizierten Ausgabenplanungen für die kommenden drei Monate signalisieren Optimismus. Der Index konnte gegenüber Januar sieben Zähler zulegen und erreichte damit einen Stand von 125 Punkten. Er zeigt, dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten weiterhin deutlich dominieren werden. Für die nächsten drei Monate kündigen alle Branchen steigende IT-/TK-Investitionen an. Getrieben wurde der Indikator in erster Linie durch Öffentliche Verwaltungen, Versorger und das Finanzgewerbe.

Mittelstandsindex

Im Jahresvergleich bleibt sowohl der Lageindex der IT-/TK-Ausgaben als auch der Indikator der Ausgabenplanungen gegenüber dem Vorjahreswert zurück: Beide Indikatoren weisen jeweils ein Minus von drei Punkten im Vergleich zum Februar 2013 aus.

Mittelstandsindex

Treiber für den Aufschwung der getätigten ITK-Ausgaben war in erster Linie die Nachfrage nach Hardware. Diese erfuhr im Februar eine Belebung. Der Index der realisierten Ausgaben stieg gegenüber dem Vormonat um vier auf 111 Punkte an. Mit Ausnahme des Handels, hier hielten sich die Unternehmen mit gestiegenen Budgets und die Unternehmen mit rückläufigen Ausgaben die Waage, überwogen im Februar in allen übrigen Wirtschaftssegmenten die Unternehmen bzw. Verwaltungen mit gestiegenen Hardware-Investitionen. Eine überdurchschnittlich rege Ausgabentätigkeit war im Dienstleistungssegment und bei den Versorgungsunternehmen zu verzeichnen.

Parallel zu den getätigten Ausgaben zog auch der Indikator der Investitionsplanungen gegenüber Januar deutlich an. Er legte sechs Punkte zu und liegt derzeit bei 124 Zählern. Damit werden für die kommenden drei Monate seitens des Mittelstandes deutliche Signale für eine erhöhte Ausgabentätigkeit in Hardwareprodukte gesetzt: Die Unternehmen mit expansiven Ausgabenplanungen dürften voraussichtlich stark in der Mehrheit sein. Der Ausblick auf das Frühjahr verspricht in allen Branchen ein steigendes Investitionsinteresse. Treibende Sektoren sind das Finanzgewerbe und die Versorgungsunternehmen.

Der Vorjahresvergleich zeigt ein ähnliches Niveau wie 2013. Der Ausgabenindex für Hardware liegt zwei Punkte über dem Wert vom Vorjahr. Der Index der Ausgabenplanungen liegt drei Punkte über dem Wert vom Februar 2013.

Nach einer Flaute zum Jahresbeginn zog der Software-Markt im Februar wieder an. Der Indexwert für Software-Ausgaben stieg um drei Zähler. Mit einem Indikator von 104 Punkten waren die Unternehmen mit expandierenden Software-Ausgaben wieder in der Überzahl. Auch die Investitionsplanungen liegen weiterhin im Aufwärtstrend: Ihr Indikator legte einen Punkt zu und erreichte einen Wert von 114 Zählern. Die Prognose zeigt, dass in den kommenden Monaten die Unternehmen mit expansiven Ausgabenplanungen sehr deutlich in der Überzahl sein könnten.

Der Vergleich zum Vorjahr zeigt bezüglich der Ausgaben für Software ein ähnliches Niveau, der Index liegt einen Punkt über dem Wert vom Februar 2013. Der Indikator der geplanten Ausgaben weist jedoch ein Minus von drei Punkten aus.

Der Index der Ausgaben für Kommunikationsprodukte stagniert bei 100 Punkten, damit hielten sich die Unternehmen mit steigenden und die mit rückläufigen Ausgaben nach wie vor die Waage. Auch der Ausblick auf die kommenden drei Monate signalisiert Konstanz. Der Index der prognostizierten Ausgabenbereitschaft für Kommunikationsprodukte liegt gegenüber Januar unverändert bei 105 Punkten. Damit dürften die Unternehmen mit Wachstumsprognosen in den kommenden drei Monaten in der Überzahl sein.

Im Jahresvergleich zu 2013 liegt der Index für die realisierten Investitionen in Kommunikationsprodukte drei Punkte unter dem Wert vom Februar des Vorjahres. Der Index für die Ausgabenplanungen liegt einen Punkt über dem Vorjahresniveau.

Im IT-TK-Servicemarkt gibt es gegenüber Januar wenig Veränderung. Der Index der Ausgaben für IT-und Telekommunikationsdienstleistungen liegt erneut bei 102 Punkten, somit überwogen die Unternehmen mit steigenden Ausgaben nur knapp. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate signalisiert stabiles Wachstum. Der Index der prognostizierten Ausgabenbereitschaft für Kommunikationsprodukte legte einen Punkt zu und liegt bei 105 Punkten. Damit dürften die Unternehmen mit steigendne IT-/TK-Serviceausgaben in den kommenden drei Monaten in der Überzahl sein.

Im Jahresvergleich der realisierten Ausgaben für IT- und TK-Dienstleistungen zeigt sich ein Minus von drei Punkten gegenüber Februar 2013. Der Index der Ausgabenplanungen legte gegenüber dem Vorjahr dagegen drei Punkte zu.

Der IT-Mittelstandsindex ist ein Projekt von Fujitsu und techconsult.

Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.