HP präsentiert Computing-Architektur “The Machine”

HP (Grafik: Hewlett-Packard)

CEO Meg Whitman bezeichnet sie als Antwort auf die steigende Datenflut durch Cloud-Computing und das Internet der Dinge. The Machine verwendet HPs Memristor-Technik und soll den Energiebedarf von Rechenzentren spürbar senken können.

Auf der HP-Hausmesse Discover in Las Vegas hat Hewlett-Packard “The Machine” präsentiert. Es ist ein Konzept für eine neue Computing-Architektur, das laut CEO Meg Whitman zufolge die Antwort auf die Datenflut durch “Cloud-Computing, das Internet der Dinge, mobile Netzwerke und Machine-to-Machine-Computing” sein soll. Whitman sagte, dass für die Bearbeitung der anfallenden “unermesslichen und unüberschaubaren” Datenmengen eine neue Computing-Architektur notwendig sei.

HP-Logo“Seit Jahrzehnten nutzen wir dieselbe Architektur auf dieselbe Weise”, ergänzte HP-CTO Martin Frink. 90 Prozent der Betriebssysteme und Prozessoren seien mit dem Verschieben von Daten zwischen unterschiedlichen Speichern ausgelastet. Beispielsweise von einer langsamen Festplatte in den schnelleren Hauptspeicher.

HP hat mit The Machine ein völlig neues Konzept entwickelt. Prozessoren, speziell ausgelegt für bestimmte Arbeitslasten, kommunizieren per Licht mit einem “universellen Speicher”, der die Trennung von Hauptspeicher und Massenspeicher aufhebt. Dabei verwende HP die Memristor-Technik für eine Kombination aus DRAM und Flash-Speicher, so Frink weiter. “Das wird es uns erlauben, mit riesigen Datenmengen umzugehen. Nehme sie auf, speichere sie, bearbeite sie, und mache das mit deutlich weniger Energie per Bit oder pro Rechenvorgang”, erklärt Frink.

Damit die höheren Datengeschwindigkeiten verarbeitet werden können, sind ihm zufolge auch neue Betriebssysteme notwendig. Sie sollen für nicht flüchtigen Speicher optimiert werden und unter einer Open-Source-Lizenz stehen. “Wir beginnen mit einer Linux-Umgebung und entfernen alles, was wir nicht brauchen”, sagte Frink.

HP hebt besonders den geringen Energieverbrauch von The Machine hervor. Langfristig könne das Stromnetz nicht mit den stetig wachsenden Rechenzentren auf herkömmlicher Computing-Architekturen mithalten. The Machine senke den Stromverbrauch um mehrere Größenordnungen, sei aber zugleich leistungsfähiger, so Frink.

Whitman nannte auch Beispiele für die Leistungsfähigkeit von The Machine: “Stellen Sie sich eine Übersicht vor, die ihnen jeden Aspekt Ihres Geschäftsbetriebs in Echtzeit anzeigt. Oder einen Doktor, der Ihre Symptome und Ihr Erbgut mit jedem anderen Patienten weltweit abgleicht, ohne Sprachbarrieren und ohne die Privatsphäre zu verletzen.”

Erst zum Ende des Jahrzehnts soll The Machine für ein größeres Publikum bereitstehen. Laut Frink erscheint aber jede einzelne Komponente vorab, da es sich nicht um ein monolithisches Design handle.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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