Nachfrage nach Linux-Fachkräften steigt kontinuierlich an

In Europa steigt die Nachfrage nach Linux-Fachkräften kontinuierlich an. Insbesondere Entwickler und Systemadministratoren werden von den Unternehmen gesucht. Jedoch fällt es den Personalverantwortlichen oftmals schwer, Fachleute mit den geforderten Qualifikationen zu bekommen. Dies geht aus dem von der Linux Foundation in Kooperation mit dem Betreiber der Jobbörse The IT Job Board herausgebrachten “Linux Jobs Report” für 2014 hervor.

Die Studie basiert auf den Angaben von Personalverantwortlichen aus 177 Unternehmen sowie 893 Linux-Fachleuten. Demzufolge steht bei 87 Prozent der befragten Personaler in Europa das “Anwerben von Linux-Fachpersonal” 2014 ganz oben auf der Prioritätenliste. Nahezu 48 Prozent unter ihnen möchten das sogar in den nächsten sechs Monaten in Angriff nehmen. Jedoch berichten auch 93 Prozent davon, dass es schwierig sei, Spezialisten mit den verlangten Linux-Kenntnissen zu finden. Einem Viertel der Befragten zufolge mussten bei ihnen bereits Projekte verschoben werden, weil offene Stellen nicht besetzt werden konnten.

Laut den Umfrageergebnissen zählen Entwickler und Systemadministratoren in Europa zu den gefragtesten Linux-Spezialisten: 69 beziehungsweise 51 Prozent der Personalverantwortlichen suchen demnach nach dieser Zielgruppe. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer suchen überdies Mitarbeiter mit DevOps-Erfahrung und 19 Prozent Linux-Experten für das IT-Management. Als die relevantesten Faktoren, die 2014 die Nachfrage nach Linux-Fachkräften triggern, gehört für 59 Prozent der befragten Personalverantwortlichen das jeweilige Unternehmenswachstum, für fast ebenso viele (53 Prozent) ist es die verstärkte Verwendung von Linux im Unternehmen.

“Die Ergebnisse der Umfrage machen ganz klar deutlich, dass Linux-Fachleute in Europa optimistisch in die Zukunft schauen können. Da der Bedarf wächst, müssen Personalverantwortliche jedoch auch darauf achten, dass sie nicht nur neue Spezialisten anheuern, sondern auch ihre derzeitigen Linux-Fachkräfte halten und weiterbilden”, betont Jim Zemlin, Leiter der Linux Foundation, in einer Pressemitteilung. Denn der Umfrage zufolge wurden sieben von zehn in Europa lebenden Linux-Experten in den vergangenen sechs Monaten auf telefonischem Wege hinsichtlich neuer Stellenangebote kontaktiert.

30 Prozent berichteten von einer Zunahme der Anrufe gegenüber dem vorangegangenen Halbjahr. Zudem plant ein Drittel der Befragten offenbar, noch in diesem Jahr den Arbeitsplatz zu wechseln. Grund dafür ist auch die hohe Nachfrage: 58 Prozent gehen davon aus, dass sich dies ziemlich beziehungsweise sehr einfach gestalten wird.

Der wichtigste Faktor für einen Stellenwechsel ist für 69 Prozent der Befragten die Bezahlung. 59 Prozent suchen einen besseren Ausgleich zwischen Arbeits- und Privatleben (Work-Life-Balance), während 51 Prozent zusätzliche Weiterbildungs- und Qualifikationsmöglichkeiten als wesentlich erachten.

Diese Aspekte werden von den Arbeitgebern zwar berücksichtigt, anscheinend jedoch nicht in ausreichendem Umfang: 29 Prozent der befragten Linux-Fachkräfte berichten, dass ihnen ihr aktueller Arbeitgeber in den letzten sechs Monaten ein höheres Gehalt angeboten hat, 25 Prozent dürfen ihre Arbeitszeiten flexibler gestalten, und 20 Prozent können zusätzliche Weiterbildungs- oder Qualifikationsoptionen nutzen.

“Da Linux für den Unternehmensbetrieb immer wichtiger wird, können Fachleute in ihre berufliche Laufbahn investieren, indem sie ihre Linux-Kenntnisse vertiefen”, sagt dazu Michael Durney, Präsident und CEO von Dice Holdings, dem Betreiber von IT Job Board. “Die beruflichen Aussichten sowie die überdurchschnittliche Vergütung für Linux-Fachkräfte weisen auf einen gesunden Stellenmarkt hin, der diesen Berufstätigen viele Vorteile bietet.”

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Rainer Schneider

Zwischen September 2013 und Juni 2016 war Rainer zunächst als Volontär udn später als Redakteur hauptsächlich für ITespresso im Einsatz, schrieb aber gerne auch Artikel für silicon.de und ZDNet. Schwerpunkte waren IT-Security und Mobile.

Recent Posts

Wie KI den Jobeinstieg verändert

Aus Sicht vieler Führungskräfte sind junge Talente oft unzureichend auf ihre Jobprofile vorbereitet, da sie…

1 Tag ago

Deutsche DefTechs: Nur jedes dritte würde erneut hier gründen

Umfrage: Bürokratisches Beschaffungswesen, strikte Regulierung und fehlendes Risikokapital bremsen digitale Verteidigungs-Innovationen.

1 Tag ago

Pilotprojekt: Digitalisierung der IT-Infrastruktur im deutschen Stromnetz

Initiative von Cisco und Amperion ermöglicht schnellere Datenübertragungsgeschwindigkeiten mithilfe der Routed Optical Networking (RON)-Technologie.

2 Tagen ago

Manufacturing-X: Warum diese Initiative für Europa von Bedeutung ist

Manufacturing-X als Antwort auf internationale Zollkonflikte, globale Lieferkettenprobleme und Abhängigkeit von meist US-amerikanischen Tech-Konzernen.

2 Tagen ago

Wie verbreitet ist Secure-by-Design in Deutschland?

Laut Studie ist jeder dritte Security-Experte davon überzeugt, dass Cyber-Immunität die Häufigkeit von Angriffen reduzieren…

2 Tagen ago

Kletternde Roboter im Warenlager

Intralogistikspezialist SSI Schäfer integriert Bots, Regale, Arbeitsstationen und IT-Umgebungen zu Komplettlösungen für Lagerbetreiber.

2 Tagen ago