Kriminelle erpressten um die Jahreswende 2007/2008 von Nokia mehrere Millionen Euro. Der finnische Handyhersteller verhinderte mit dem Lösegeld die Veröffentlichung des Verschlüsselungscodes für sein Mobilbetriebssystem Symbian. Das berichtete der lokale Fernsehsender MTV. Die finnische Bundespolizei KRP hat den Bericht mittlerweile bestätigt.
Nokia dominierte damals mit Symbian den weltweiten Smartphone-Markt, verlor aber in den folgenden Jahren zunehmend an Bedeutung. Apple hatte das iPhone eben erst auf den Markt gebracht und im September 2008 erschien erstmals Android 1.0. Aufgrund der potentiellen Gefahren durch die Veröffentlichung entschied sich Nokias Führung, das Lösegeld zu behzahlen. Der Erpresserbrief ging als englischsprachige E-Mail ein.
Das Geld erhielt der Erpresser in einer Tasche für Eishockey-Ausrüstung, die auf einem Parkplatz nahe einem Vergnügungspark in Tampere abgestellt wurde. Er konnte mit dem Geld entkommen, obwohl Nokia die Übergabe zusammen mit der Polizei organisierte. Bis heute dauern die polizeilichen Ermittlungen wegen schwerer Erpressung an und blieben offenbar ergebnislos.
Nokia geht davon aus, dass ein finnischer Bürger, der an der Entwicklung der Symbian-Bedienoberfläche beteiligt war, der Erpresser ist. Das geht aus Hinweisen hervor, die die finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat erhielt. Über eine Sicherheitslücke habe der Verdächtige den Chiffrierschlüssel entwenden können. Darüber hinaus habe der Verdächtige die Hälfte des Lösegeldes in bar verlangt haben, während Nokia die andere Hälfte an eine Wohltätigkeitsorganisation spenden sollte, so die Zeitung weiter. Nokia kam der Spenden-Forderung nach.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie Nokia? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
In München läuft ein vierbeiniger Roboter durch die Abstellanlagen der S-Bahn und meldet Auffälligkeiten an…
2023 war das Jahr des Experimentierens mit KI. 2024 zieht KI in den Arbeitsalltag ein,…
Laut Umfrage nutzen 94% der chinesischen Fertigungsunternehmen KI-basierte Lösungen. In der DACH-Region liegt der Vergleichswert…
Laut Kaspersky-Umfrage hat kaum jeder zehnte den neuen UN-Standard WP.29 implementiert. Weiterer 28% haben noch…
Rund 17.000 Exchange-Server-Installation in Deutschland gelten als stark gefährdet. Sie werden entweder nicht mehr von…
Die Porsche-Tochter hat mit Automatisierungsfunktionen und Bots in Freshservice den IT-Service automatisiert und skaliert.