Ex-Sybase-Manager wird COO bei BlackBerry

Blackberry plant einen hochauflösenden Nachfolger des Q10 (Bild: Blackberry)

Eine seit über einem halben Jahr vakante Stelle bei dem kanadischen Hersteller wird wieder besetzt. CEO Chen setzt dabei offenbar auf alte Seilschaften.

BlackBerry setzt Marty Beard als Chief Operating Officer ein. Die Stelle des COO bei BlackBerry ist seit November vakant. Gegen Jahresende hatte es gerade auf Management-Ebene zahlreiche Umstrukturierungen gegeben. Kurz nachdem John Chen als CEO die Leitung des Unternehmens übernommen hatte, verließ Kristian Tear, damals COO, das Unternehmen.

Zuletzt war Beard CEO von LiveOps, einem Hersteller von Cloud-Anwendungen für Callcenter. Zuvor war er als Manager bei dem Mobility-Management- und Datenbankspezialisten Sybase als President angestellt gewesen. Davor war Beard Vice President bei der e-Commerce-Gruppe von Oracle.

Vor dem Verkauf an SAP hatte John Chen Sybase als CEO geleitet und in dieser Position das Unternehmen wieder in die Profitabilität geführt. Chen erklärt jetzt: “BlackBerry stellt weiterhin gute Leute ein. Marty besitzt umfassende Erfahrung in Operations, Marketing und darin, Kunden über die bestmöglichen Technologien und Prozesse  zu bedienen.”

In seiner neuen Rolle werde Beard für Marketing, Anwendungsentwicklung sowie unter anderem auch für die Qualitätskontrolle verantwortlich sein, heißt es von BlackBerry. Beard werde die Verschiedenen Aufgaben seines Postens ab sofort wahr nehmen.

Chen will offenbar das Kunststück wiederholen, das er mit Sybase erreicht hatte: 55 Quartale lang konnte er den Hersteller profitabel halten, bevor das Unternehmen 2010 an SAP verkauft wurde. Mit Abschluss der Übernahme 2012 hatte sich Chen von seinem CEO-Posten verabschiedet.

Nachdem sich aber nun IBM und Apple zusammengetan haben, um einen neuen, speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen abzielenden Mobil-Dienst für iPhone und iPad zu lanzieren, dürfte es für Chen immer schwieriger werden, BlackBerry wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Mit der Unternehmenslösung Samsung Knox gibt es für den kanadischen Anbieter zudem Konkurrenz auf Android. Dennoch versucht Chen unterbittlich, etwa mit neuen Designansätzen wie dem Modell “Passport” oder der Öffnung des BlackBerry Messengers für Windows Phone die Relevanz des Herstellers im Markt wieder herzustellen. Nachdem BlackBerry den Münchner App-Spezialisten Scoreloop zum Jahresende schließt, hat der Anbieter zuletzt auch einen eigenen Sprachassistenten vorgestellt.

Auch mit mutigen Design-Schritten wie dem BlackBerry Passport will der Hersteller wieder die Gunst des mobilen Nutzers erlangen. Diese Geräte zielen klar auf den Business-Nutzer. Quelle: BlackBerry
Auch mit mutigen Design-Schritten wie dem BlackBerry Passport will der Hersteller wieder die Gunst des mobilen Nutzers erlangen. Diese Geräte zielen klar auf den Business-Nutzer. Quelle: BlackBerry