Oracle gibt Oracle Linux 7 frei

Oracle Linux 7 (Unbreakable). Quelle: Oracle

Oracle nutzt Red Hats Enterprise Linux als Basis und erweitert es mit einigen Funktionen. Wie auch Red Hat schließt Oracle eine Partnerschaft mit dem Open-Stack-Systemintegrator Mirantis.

Oracle gibt Oracle Linux 7 frei. Wie auch das vor einigen Tagen veröffentlichte Cent OS 7 nutzt Oracles Distribution die Quellpakete von Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL 7) und erweitert diese mit zusätzlichen Funktionen. Der RHEL-Nachbau ist seit Ende 2006 unter der GNU General Public License (GPL) verfügbar und kann kostenlos genutzt werden. Wer von Oracle Support für die Distribution will, muss jedoch einen kostenpflichtigen Vertrag mit Oracle abschließen.

Zu Oracles Ergänzungen gehört unter anderem Ksplice. Ksplice erlaubt Administratoren erlaubt, Sicherheitsupdates für den Linux-Kernel einzuspielen, ohne dafür das System neu starten zu müssne. Oracle erwarb Ksplice 2011 und macht nun die Technologie für Oracle Linux und damit auch für RHEL verfügbar. Andere Programme für Live-Kernel-Patching wie KernelCare und kpatch gelten als weniger ausgereift.

Als Kernelmodul für Oracle Linux 7 gibt es daneben auch das ursprünglich für Solaris entwickelte DTrace von Oracle. Mit LXC (Linux Containers) unterstützt der Anbieter zudem Container-Virtualisierung. Die Distribution übernimmt auch die wesentlichen Verbesserungen aus der im letzten Monat freigegebenen Final von Red Hat Enterprise Linux 7. Wie zuvor schon Red Hat setzt jetzt auch Oracle auf eine Partnerschaft mit dem OpenStack-Systemintegrator Mirantis.

Laut Oracle verwenden derzeit 12.000 Unternehmen Oracles Linux 7. Gemessen an anderen Distributionen ist das nicht gerade überwältigend. Das mag unter anderem auch daran liegen, dass Anwender, die bestimmte Kernelversionen brauchen, oder aber 100 Prozent Kompatibilität für Red Hat Enterprise Linux Kernel benötigen, auf das Original von Red Hat angewiesen sind.

Doch eine möglichst große Nutzerzahl scheint auch nicht das vorrangige Ziel von Oracle zu sein. Der Softwarehersteller betont vor allem die flexiblen Optionen für Kunden und Partner. “Mit Oracle Linux 7 haben die Nutzer mehr Freiheit, die Technologien und Lösungen zu wählen, die am besten ihren Geschäftszielen entsprechen”, erklärte dazu Wim Coekaerts, als Senior Vice President für Linux und Virtualisierung verantwortlich. “Oracle Linux lässt sie die Vorteile einer offenen Herangehensweise an aufkommende Technologien wie OpenStack nutzen und erlaubt ihnen, den Anforderungen des modernen Rechenzentrums an Performance und Verlässlichkeit zu entsprechen.”

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]