LibreOffice 4.3 verbessert Interoperabilität mit Microsoft Office

The Document Foundation (TDF) hat den Download von LibreOffice 4.3 veröffentlicht. Seit dem Start des Projekts im September 2010 ist es die achte Hauptversion der freien Bürosoftware. Unter anderem optimiert sie die Interoperabilität mit Microsoft Office, die Handhabung von Anmerkungen und die Arbeit mit Tabellenblättern.

Als neue Feature sind unter anderem die Unterstützung von OOXML Strict und Optimierungen in der OOXML-Grafik (DrawingML, Schriftarten, Zeichenstile und -attribute) hinzugekommen. Innerhalb anderer OOXML-Dokumente lassen sich nun OOXML-Dateien einbinden. Zudem unterstützt LibreOffice 4.3 30 neue Excel-Formeln MS-Works-Tabellen und -Datenbanken sowie alte Mac-Formate wie ClarisWorks, ClarisResolve, MacWorks und SuperPaint.

Kommentare in ODF-, DOC-, OOXML- und RTF-Dateien können ab sofort am Rand des Dokuments ausgedruckt und einfacher formatiert werden. Dadurch soll die Produktivität verbessert und die Zusammenarbeit vereinfacht werden. Darüber hinaus lassen sich verschachtelte Kommentare im- und exportieren.

Laut den Entwicklern sind Nutzer mit der aktualisierten Tabellenkalkulation Calc in der Lage, zahlreiche Aufgaben intuitiver zu bearbeiten. Das sollen eine verbesserte Hervorhebung von Formeln in Zellen, die Anzeige der Anzahl der ausgewählten Zeilen und Spalten in der Statuszeile und erweiterte Optionen bei der Umwandlung von Text in Formeln möglich machen. Außerdem neu ist die Bearbeitung einer Zelle basierend auf dem Inhalt der darüber liegenden Zelle.

Mit dem Präsentationsprogramm Impress können nun auch animierte 3D-Modell im neuen offenen Format glTF verwendet werden. Zudem verfügt es über eine grundlegende Unterstützung für Collada- und kmz-Dateien aus dem Google Warehouse, um Präsentationen mit einen frischen Look und Animationen zu versehen. Momentan können Nutzer dies nur unter Windows und Linux anwenden.

Verschachtelte Kommentare in einer importierten RTF-Datei in Writer (Bild: Vmiklos/ CC BY-SA 3.0)

LibreOffice 4.3 bringt darüber hinaus Unterstützung für Absätze mit mehr als 65.535 Zeichen. Damit hat das Projekt nach eigenen Angaben einen seit elf Jahren bestehenden Bug durch die Modernisierung des OpenOffice.org-Quelltextes gelöst. Die mit LibreOffice 4.2 als experimentelles Feature eingeführte Windows-Funktion zur Barrierefreiheit auf Basis von IBMs IAccessible2-Framework wurde nun als stabiles Feature übernommen. Eine Liste aller Änderungen findet sich auf der Website des Projekts beziehungsweise in den Release Notes.

Weil es sich um die erste offizielle Version der Entwicklungsreihe 4.3 handelt, kann sie noch einige Fehler enthalten. Daher sollten unerfahrene Anwender oder solche, die hohen Wert auf Stabilität legen, eher die bisherige Version 4.2.5 nutzen.

LibreOffice 4.3 steht ab sofort für Windows, Linux und Mac OS X zum Herunterladen bereit. Die Final unterscheidet sich nicht vom vierten Release Candidate. Daher müssen Nutzer, die den RC4 installiert haben, nicht auf die finale Version umsteigen.

Mitte vergangener Woche hatte die britische Regierung flächendeckend ODF als Standard für Dokumente in den eigenen Behörden festgelegt. Es wird erwartet, dass sämtliche Regierungen das Open Document Format (ODF) unterstützten. Damit soll sichergestellt werden, dass Bürger und Regierungsmitarbeiter bei der Auswahl ihrer Software-Lösungen mehr Flexibilität bekommen.

Download:

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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