HP vergünstigt Gen9-Server

Das HPC-System Apollo 8000 ist vollständig wassergekühlt. (Bild: HP)

HP wittert im Verkauf der x86-Server von IBM an Lenovo eine neue Chance im Markt und versucht nun über aggressives Pricing hier neue Marktanteile zu erobern. Daher adressiert HP gezielt das Einsteigersegment mit den neuen HP-Xeon-Servern.

HP stellt neue x86-Server der Familie Proliant Gen9 vor. Dank der neuen Xeon-CPU sind die Server gegenüber den Vorgängern schneller, effizienter und leistungsfähiger. Doch HP stellt nicht einfach nur neue Server vor. Zudem versucht HP neben einem weiter vereinheitlichen Management mit den neuen Gen9-Servern auch kleinere Anwender anzusprechen und das kann nur über eine entsprechende Preispolitik gelingen.

“Die White-Label Hersteller werden sich wundern, weil wir jetzt niedrigere Preispunkte adressieren können”, kommentiert Stefan Weber, Strategic Sales Consultant bei HP. “Wir haben mehr zu bieten als die Komponente einer Technologie.” Das Geschäft mit Servern in Deutschland läuft besser als weltweit und im deutschen Channel noch besser. HP habe erkannt, dass die Kunden die vollkommene Funktionslandschaft der Server nicht immer benötigen und will abspecken, um bestimmte Firmensegmente im deutschen Markt zu bedienen.

Ein großes Thema bei HP ist die Übergabe der Serverlinie von IBM an Lenovo. “Die Partner sind aktiv in Migrationsprojekten von IBM zu HP: Die Partner erkennen die Chancen, viele Großkunden sind auf uns zugekommen. Das fängt an bei Banken, von da an top down. Es gibt viele Proof of Concepts”, erklärt Ulrich Seibold, der Channel-Chef der HP Enterprise Group in Deutschland.

HP stellt nicht nur neue Proliant Gen9-Server vor, sondern schlägt damit auch ein neues Kapitel in der Computing-Strategie des Unternehmens auf. So liefert HP jetzt unter anderem ein integriertes Management für Server, Speicher und Netzwerke. Quelle: HP
HP stellt nicht nur neue Proliant Gen9-Server vor, sondern schlägt damit auch ein neues Kapitel in der Computing-Strategie des Unternehmens auf. So liefert HP jetzt unter anderem ein integriertes Management für Server, Speicher und Netzwerke. Quelle: HP

Zudem hat HP die Managementsoftware HP OneView erweitert und unterstützt jetzt auch Server der Serie HP ProLiant DL. HP OneView integriert Serverprofile mit der Provisionierung von Storage aus Speicherlaufwerken, Direct-Attach-Speichern und Speichernetzwerken (SAN). Verbesserte Netzwerkfunktionen mit HP Virtual Connect umfassen jetzt HP FlexFabric und Fibre Channel. HP OneView unterstützt zudem VMware vCenter, Microsoft System Center und Red Hat Enterprise Virtualization. Im Lauf des Jahres sollen weitere konvergenten Managementfunktionen hinzukommen. Damit soll die Bereitstellung von IT-Services und Infrastruktur über HP OneView bis um den Faktor 66 schneller möglich sein.

In technischer Hinsicht vollzieht HP einen Systemwechsel mit universellen Storage, was einen signifikanten Fortschritt darstellt. Für dedizierte Aufgaben soll es spezielle Maschinen geben. Mit Moonshot hat HP bereits System on a Chip eingeführt. Jetzt soll es eine Kombination aus System on a Chip, Photonik und Universellem Speicher (Memristoren) geben.

HP Compute ist ein ganzheitliche Ansatz: Dort müssen Server, Software, Storage und Netzwerk zusammenwirken. Der Software Layer ist entscheidend und wird immer wichtiger. HP Gen 9 bringt Cloud System und HP Helion, es wird software-definiert. Es wird stärker der Service Aspekt verfolgt werden. “Wir setzen klar auf Open Stack”, erklärt Weber. “150 Innovationen sind in Gen8 eingeführt worden, darauf bauen wir auf. Der Kunde kann die Technologien einsetzen, die er benötigt.”

Die schrittweise Markeinführung bringt zunächst die klassischen Server ab heute, die Modelle ProLiant D160, DL 180, DL 360 und DL 380. Bis Anfang 2015 sollen schrittweise weitere Modelle eingeführt werden. HP unterstützt jetzt schnellere Storage Controller und zwar die126 GB/s Smart Array Controller. Die Standard Architektur beruht auf HP Restful API (Open Stack) mit Rest Interface für HP OneView und Helion. “Wir sprechen nativ REST und können Management Prozessoren ansprechen. Die Service Provider wollen eigene Skripts ansprechen, deswegen legen wir die Schnittstelle offen”, betont Weber. Es wird ein konsistenter Ansatz für HP Helion und OneView verfolgt.

“UEFI ist Nachfolger eines klassischen BIOS, wir unterstützen Klasse 2, die Markreife ist erreicht”, so Weber. Dies erlaubt es Platten mit größer als 2,2 TB anzusprechen, Ipv6 Pixi-Boot unterstützen die neuen Server ebenfalls. Das HP iLO Federation Management erlaubt das Management verschiedener Server über das iLO Web Interface.

“Dies bringt auch etwas für Kunden, die nur fünf Server haben, kann aber auch tausende ansprechen”, erklärt Weber. Nach außen ist nur ein Server sichtbar, das verbessert die Sicherheit. Eine intelligente Provisionierung für single-click SAN ist eingebaut. Jeder Gen9-Server enthält eine kostenlose Lizenz für HP vSAN. Auch der DDR4-Speicher wird eingeführt für Gen9. Die HP-Systeme liegen am oberen Ende der Intel Vorgaben: “Wir vereinfachen die DIMMs. Es gibt nur noch zwei Memory Typen, was eine einfachere Bevorratung für den Channel erlaubt.” Der konventionelle und DDR Speicher wachsen zusammen. Flash und DIMM können auf einem Modul kombiniert werden.

Der Energieverbrauch ist optimiert mit einer möglichen Betriebstemperatur bis 35 Grad statt bisher 25 Grad. Mit den neuen AshRAE A3 und A4 Standard sind theoretisch bis zu 45 Grad möglich. In der Praxis wir die Betriebstemperatur ein bis zwei Grad höher als bisher sein.

Die Gen9-Server verwenden nur noch ein Motherboard, was Kosten reduziert und weniger Tests notwendig macht. Eine flexible Erweiterung ist möglich. Die Location Discovery ist jetzt optional und muss nicht bezahlt werden, wenn sie unnötig ist. Die Netzteile 25 Prozent sind kleiner und effizienter und die Netzwerk-Karten jetzt standardmäßig onBoard. Zudem gibt es jetzt mehr Steckplätze im Board.

[mit Material von Jakob Jung, Channelbiz.de]