Nach E-Plus-Übernahme – Telefónica will Stellen abbauen

Nach der Übernahme von E-Plus plant der spanische Mutterkonzern offenbar drastische Stellenstreichungen. Ursprünglich war die Rede davon, dass etwa ein Fünftel aller Stellen gestrichen werden sollen. Das Manager Magazin hatte unter Berufung auf das Umfeld des Unternehmens berichtet, dass knapp 50 Prozent aller Stellen bis 2018 gekürzt werden sollen. Nun legt das Unternehmen offizielle Zahlen vor. Demnach baut Telefónica bis 2018 1600 Stellen ab. Dabei sollen vor allem Doppelfunktionen abgebaut werden. Zudem wolle der Konzern weiterhin mit den Arbeitnehmervertretern verhandeln. Die Verhandlungen sollen partnerschaftlich ablaufen.

Betroffenen Mitarbeitern will das Unternehmen Abfindungen anbieten, auf Betriebsbedingte Kündigungen wolle der Konzern nach Möglichkeit verzichten. Durch Synergieeffekte will das Unternehmen Einsparungen in Höhe von 5 Milliarden Euro realisieren. Die Pläne müssen zuvor noch vom Aufsichtsrat genehmigt werden.

Thorsten Dirks wird CEO von Deutschlands größten Mobilfunk-Provider, der aus dem Zusammenschluss von O2 und E-Plus entstehen wird. Zunächst steht jedoch eine Tiefgreifende Restrukturierungsmaßnahme an, die Tausenden Mitarbeitern den Job kosten wird. Quelle: E-Plus

Durch die Verschmelzung von E-Plus mit dem deutschen Provider O2 sollen vor allem beim Kundenservice und bei Ladengeschäften eingespart werden. Hier sollen Stellen an Partner wie Drillisch ausgelagert werden.

Die IT-Abteilung soll laut Manager Magazin zusammengelegt und künftig von Spanien aus betrieben werden. Auch hier sollen Stellen gestrichen werden. Im Zuge der Fusion sollen jedoch nicht automatisch E-Plus-Abteilungen abgebaut werden. Vielmehr sollen einzelne Abteilungen miteinander verglichen werden und die jeweils leistungsfähigeren Abteilungen werden dann weitergeführt.

Im Nachgang an die Übernahme waren Pläne bekannt geworden, 20 bis 30 Prozent der Stellen abbauen zu wollen. Mit den aktuell bekannt gegebenen Zahlen würde Telefónica noch unter dieser Marke bleiben. 2013 hatte der O2-Mutterkonzern Telefónica den kleineren Rivalen für rund 8,6 Milliarden Euro übernommen.

Vor dem Merger waren bei Telefónica in Deutschland 6000 Menschen beschäftigt, bei E-Plus etwa 4500. Gemeinsam kommen die beiden Unternehmen auf 9100 Vollzeitstellen in Deutschland.

Nachdem die Brüsseler Kartellbehörde Anfang Juli den Zusammenschluss unter bestimmten Bedingungen genehmigt hatte, entsteht jetzt in Deutschland noch vor der Telekom der größte Mobilfunker und der Leitung von Telefónica und dem E-Plus CEO Thorsten Dirks. 47 Millionen Kunden sind bisher bei E-Plus und O2.

Des Weiteren scheinen seit Anfang Oktober auch Markus Haas als Chief Operating Officer und Rachel Empey als Finanzchefin (beide O2) als Vorstände fest zu stehen. Jedoch seien laut Manager-Magazin auch E-Plus-Manager in der erweiterten Führungsriege vorgesehen.

Update: Dieser Artikel wurde um 14.36 mit der Stellungnahme von Telefónica aktualisiert.

Lesen Sie auch : BGH erlaubt Internetsperren
Redaktion

Recent Posts

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

6 Stunden ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

2 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

3 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

5 Tagen ago

Zero Trust bei Kranich Solar

Absicherung der IT-Infrastruktur erfolgt über die Zero Trust Exchange-Plattform von Zscaler.

5 Tagen ago

KI in der Medizin: Mit Ursache und Wirkung rechnen

Maschinen können mit neuen Verfahren lernen, nicht nur Vorhersagen zu treffen, sondern auch mit kausalen…

6 Tagen ago