Amazon-Mitarbeiter streiken in der Vorweihnachtszeit

Arbeitsniederlegung im Amazon-Logistikzentrum Leipzig. Quelle: Amazon.de

Mit einem Streikaufruf pünktlich zum Weihnachtsgeschäft will die Gewerkschaft den Druck auf den Verhandlungspartner noch einmal erhöhen.

Amazon-Logistik-Zentrum in Leipzig. (Bild: Amazon)
Amazon-Logistik-Zentrum in Leipzig. Quelle: Amazon

Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zum Streik bei Amazon aufgerufen. So hat in Bad Hersfeld der Ausstand zusammen mit der Nachtschicht um 0.00 begonnen. Ziel der Gewerkschaft ist, den Versender Amazon an den Verhandlungstisch zu bringen, um für die Mitarbeiter einen neuen Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen festzulegen.

Verdi setzt auch diesmal auf das Weihnachtsgeschäft, um den Druck auf Amazon erhöhen zu können. Zuletzt hatten die Mitarbeiter bei Amazon im Oktober verschiedene Logistikzentren bestreikt.

Amazon das bislang nicht auf die Forderungen der Arbeitnehmervertretung eingeht, hat daraufhin angekündigt 10.000 Saisonarbeiter zusätzlich in der Vorweihnachtszeit beschäftigen zu wollen. Laut Amazon verdienen diese befristet angestellten Kräfte das gleiche, wie dauerhaft beschäftigte. Das sind abhängig vom jeweiligen Standort zwischen 9,75 Euro und 10,62 Euro brutto pro Stunde.  Zudem bietet Amazon laut eigenen Angaben Boni und Zuschläge für Überstunden oder Arbeiten an Sonn- und Feiertagen.

“Solange Amazon den Beschäftigten den Respekt und Schutz durch Tarifverträge verweigert, werden wir den Druck aufrechterhalten”, verkündet ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. In der Vorweihnachtszeit wirbt Amazon mit Rabatten und Aktionen wie dem Cyber Monday oder den Blitzangeboten. Dadurch steigt das Auftragsvolumen und damit auch der Druck auf die Mitarbeiter, wie die Gewerkschaft kritisiert. Daher hoffe die Gewerkschaft, Amazon, “empfindlich zu treffen”, wie es in einer Mitteilung heißt.

Seit über einem Jahr versucht die Gewerkschaft für die Mitarbeiter in den Versandzentren Amazons einen neuen Tarifvertrag zu den Bedingungen des Einzelhandels durchzusetzen. Amazon hingegen stuft sich selbst als Logistikunternehmen ein. Entsprechend werden die rund 9000 Beschäftigten des Unternehmens auch nach den Bedingungen der Logistikbranche bezahlt.