Komplett ohne Verbindung mit dem weltweiten Internet war das diktatorisch regierte Nordkorea. Den Vorgang berichtet die auf Leistungsanalysen spezialisierte Firma Dyn Research. Am Montag erklärte das Unternehmen via Twitter: “Nach 24 Stunden zunehmender Instabilität ist das Internet in Nordkorea seit mehr als zwei Stunden vollständig down.” Der Ausfall dauerte rund 9,5 Stunden. Inzwischen sind die Dienste wieder weitgehend hergestellt, jedoch seien die Verbindungen nach wie vor sehr fragil, so Dyn Research.
Der Grund für den Ausfall ist nicht bekannt. Die Daten ließen keine Rückschlüsse auf die Ursache zu, heißt es von Dyn Research. Die Ausfälle, die sich bereits im Vorfeld angekündigt hätten, könnten für ein fragiles Netz sprechen, das unter einer externen Attacke stehe, kommentiert Jim Cowie, Chef-Wissenschaftler von Dyn Research in einem Blog. “Aber die Daten sind auch konsistent mit ganz banalen Gründen, wie etwa einem Stromausfall.” Ein zerstörtes Kabel hält Cowey für weniger wahrscheinlich, weil dann die Verbindung schneller wieder hergestellt worden wäre.
Allerdings gibt es auch andere mögliche Erklärungen. In einer Erklärungen der US-Regierung, wird Nordkorea die Schuld am Hack von Sony Pictures gegeben. Präsident Barack Obama hatte bereits am Wochenende Reaktionen auf diese Attacke angekündigt. Noch am Montag sagte eine Sprecherin des Außenministeriums: “Wir erwägen eine Reihe von Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Wir werden die Einzelheiten nicht öffentlich diskutieren oder Berichte in irgendeiner Weise kommentieren. Wir können nur sagen, einige Maßnahmen wird man sehen, andere vielleicht nicht.”
Für Dyn Research erklärte Direktor Doug Madory gegenüber Bloomberg, der Ausfall sei ungewöhnlich. “Ich weiß nicht, ob jemand einen Cyberangriff auf Nordkorea durchführt, aber das ist für das Land nicht normal. Die Verbindung ist normalerweise solide. Ich habe so etwas noch nicht gesehen.”
Ausgangspunkt aller Vermutungen ist der satirische Film “The Interview” von Sony Pictures mit Seth Rogen und James Franco. Er sollte zu Weihnachten in die US-Kinos kommen. Darin werden zwei Journalisten in einen gepanten Anschlag auf den nordkoreanischen “obersten Führer” Kim Jong-un verwickelt.
Der Hackerangriff auf Sony Pictures Ende November könnte eine Reaktion auf diesen Film gewesen sein. Dem FBI liegen angeblich Beweise für eine Verbindung nach Nordkorea vor. Nordkorea streitet eine Beteiligung ab, hieß den Angriff aber gut. Wie durch von den Hackern entwendete E-Mails bekannt wurde, holte Sony übrigens für den Film schon vor Monaten die Zustimmung der US-Regierung ein, auch für die Schlussszene, in der Kim Jong-un ums Leben kommt.
In diesem Zusammenhang könnte auch ein am Sonntag bekannt gewordener Angriff auf ein Atomkraftwerk in Südkorea stehen. Den Betreibern zufolge wurden zwar beispielsweise Gebäudepläne, aber keine kritischen Daten eingesehen. Die Angreifer drohen mit Veröffentlichungen, wenn das Kraftwerk nicht abgeschaltet wird. In ähnlicher Weise hatten die Sony-Angreifer mit der Herausgabe des gestohlenen Materials gedroht, falls “The Interview” nicht gestoppt werde.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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