Studie belegt positiven Einfluss von Enterprise Mobility

Was früher der Dienstwagen war, ist heute das Smartphone: Immer mehr wird mobiles Arbeiten zum einem zentralem Baustein der Unternehmensinfrastruktur. Kostensenkung und Effizienzsteigerungen sind für die Mehrzahl der Entscheider wichtige Argumente für die Einführung. Eine Studie kann diese Effekte nun nachweisen.

Mitarbeiter und Unternehmen können gleichermaßen von der Einführung einer mobilen Infrastruktur profitieren, das sind die Ergebnisse der Studie “Enterprise Mobility 2014 (PDF)” des Marktforschungsinstitutes techconsult im Auftrag von Microsoft.

Von den mehr als 300 befragten Unternehmen berichteten 69 Prozent der IT-Fachbereichsverantwortlichen von deutlichen Effizienzsteigerungen durch die Einführung einer umfassenden Enterprise-Mobility-Strategie.

Bessere Erreichbarkeit (56 Prozent) und sinkende Kosten (47 Prozent) innerhalb der Abteilung werden zudem als Vorteile genannt. Die IT-Verantwortlichen sehen außerdem höhere Agilität, einfachere Abstimmungsprozesse, schnellere Entscheidungen sowie eine bessere Work-Life-Balance.

(Bild: techconsult)
Effizienzsteigerung, Erreichbarkeit und Kostenreduzierung auf der einen, Security-Nachteile, Kosten und Integrationsprobleme auf der anderen: Zwischen diesen Argumenten müssen Unternehmen bei der Einführung einer Enterprise Mobility Strategie heute abwägen. (Bild: techconsult)

Die Studie zeigt, dass Mitarbeiter inzwischen dem mobilen Arbeiten eine höhere Bedeutung für die Work-Life-Balance zumessen, als dem Dienstwagen. So sehen 69 Prozent das mobile Arbeiten in diesem Zusammenhang als “sehr wichtig”, hingegen nur noch 31 Prozent messen dem Dienstwagen diese Bedeutung zu.

 

IT-Mitarbeiter als Mobilitätstreiber

60 Prozent der IT-Mitarbeiter sehen Mobility als wichtigen Faktor dafür an, dass weniger Unternehmensprojekte scheitern. Und obwohl mit 69 Prozent IT-Sicherheit als wichtigster Hinderungsgrund genannt wird, scheint es doch vor allem die IT-Abteilung zu sein, die das Thema Mobility ungeachtet dieser Bedenken im Unternehmen vorantreibt. 79 Prozent der Mitarbeiter in den IT-Abteilungen setzen sich für den strategischen Einsatz im Unternehmen ein. Dagegen sind es nur 59 Prozent im Gesamtdurchschnitt.

64 Prozent der befragten IT-Mitarbeiter können heute schon auf alle Anwendungen mobil zugreifen, die nötig sind, um relevante Aufgaben im Arbeitsalltag zu bewältigen. “Hierdurch können IT-Mitarbeiter aktuelle Probleme, zum Beispiel in der Entwicklung von Anwendungen mit Entwicklern besprechen und Lösungen schnell und unbürokratisch herbeiführen”, kommentiert Max Schulze, techconsult-Analyst und Mitautor der Studie.

Der Zugriff auf das Internet, Textverarbeitungsprogramme sowie E-Mails, Instant Messaging und Video Conferencing Tools finde dabei am häufigsten Anwendung auf mobilen Endgeräten. Social Networks weisen ebenfalls einen hohen Anteil im mobilen Einsatzgrad in den IT Abteilungen auf und werden darüber hinaus auch zukünftig geplant.

Einsatz_EMM (Bild: techconsult)
Vor allem das Thema Compliance und Sicherheit wird häufig mobil betreut. (Bild: techconsult)

“Viel Luft nach oben besteht allerdings noch bei den Anwendungen, die den individuellen Bedarf der IT-Abteilungen abbilden. Darunter sind beispielsweise Ticketsysteme, Entwicklungsumgebungen, und Mainframe-Betriebssystemplattformen zu verstehen, auf die IT-Mitarbeiter täglich zugreifen müssen”, so Schulze weiter. “Der mobile Zugriff auf die Steuerung des Verzeichnisdienstes findet gemessen an der hohen Relevanz für IT Mitarbeiter ebenfalls noch wenig Anwendung. Die bestehende Zurückhaltung diesen spezifischen Anwendungen mobile Apps bereitzustellen, hindert heute noch die IT-Abteilungen daran, vollkommen ortsunabhängig und somit auch flexibel arbeiten zu können.”

Typische Arbeiten, wie Benutzer anlegen und sperren sowie Rechte vergeben, um Mitarbeitern anderer Abteilungen den Zugriff auf unternehmensinterne Daten zu ermöglichen, seien ohne mobile Applikation von unterwegs nur umständlich realisierbar.

Folgerichtig zeige die Studie auch, dass IT-Abteilungen, die die Prozesse in ihren Unternehmen durch Mobility-Maßnahmen unterstützen, eine bessere Leistungsbilanz vorweisen, als IT-Abteilungen, die diesen Ansatz nicht verfolgen. Damit lässt sich auch die hohe Affinität der IT-Mitarbeiter an diesem Thema erklären.

Schulze sieht allerdings in den Unternehmen auch ein erstes Umdenken. Denn gerade bei den fachspezifischen Anwendungen sowie der Außendienst Steuerung sei der künftige mobile Zugriff besonders hoch.

BYOD

Thema BYOD, dieses Thema scheint immer mehr auf dem Rückzug: 65 Prozent der befragten IT-Fachbereichsverantwortlichen geben an, dass ihr Unternehmen die Nutzung von privaten Endgeräten am Arbeitsplatz gänzlich ablehnt. Darüber hinaus bestehen in 81 Prozent der IT-Abteilungen sogar konkrete Richtlinien, die den Einsatz privater Endgeräte am Arbeitsplatz regeln.