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Bewegungsmuster aus Milliarden Handy-Daten

INRIX stellt eine neue Plattform für Population Analytics vor. Über diese Plattform können Milliarden von anonymisierten Datenpunkten aus GPS- oder Mobil-Netzen aggregiert werden. Damit können Beispielsweise Besucherströme bei Fussballspielen oder der Verkehrsfluss ausgewertet werden. Der auf Verkehrsdaten spezialisierte Anbieter INRIX richtet sich mit dieser Technologie an Regierungen, Städteplaner, Händler, Werbetreibende oder Verkehrsbehörden.

So war beispielsweise Transport for London (TfL) eine der ersten Verkehrsbehörden, die auf die INRIX’ Analytik-Lösungen gesetzt hat. Die Behörde hatte während der Olympischen Spiele 2012 in London über INRIX Movement Analytics in Echtzeit Bewegungsflüsse und Dichte der Bevölkerung in London analysieren und damit die Transportplanung optimieren. Darüber hinaus wertet INRIX in Großbritannien auch die anonymisierten Daten der Netzbetreiber aus, um damit detailliert die Gewohnheiten von Reise- und Touristengruppen darzustellen. Allerdings müssen die Betreiber von Mobilfunknetzen dafür eine Partnerschaft mit INRIX eingehen.

Der Anbieter INRIX bietet eine neue Plattform für Poplatioin Analytics. Darüber lassen sich mit Mobilfunk- und GPS-Daten Bewegungsmuster aggregieren und beispielsweise für die Verkehrsführung nutzen. (Bild: INRIX)

Die Plattform Population Analytics ist eine datenbasierte Analysetechnologie. Diese kann Ausgangspunkt und Ziel großer Menschenmengen untersuchen. Die Lösung zeigt auf, wo sich Menschengruppen aufhalten. Sie gibt aber auch Aufschluss darüber, woher die Einzelnen Menschen kommen, wie sie dorthin kamen und wohin sie sich möglicherweise bewegen werden. Davon können Verkehrsbehörden oder Städteplaner profitieren, aber auch Verkäufer, die auf Basis dieser Informationen ihre Strategien ändern können.

Aus den Mobilfunk- und GPS-Datenpunkten lassen sich Strecken erstellt, die Bewegungsflüsse von Menschenmengen in Zeit und Raum darstellen. In Matrizen lässt sich dann zeigen, wie und wann Menschen sich durch einen Raum bewegen, auch Reiseart oder Demographie lassen sich anzeigen.

Über die Auswertung von Milliarden von Datensätzen können Verkehrsplaner schnell Entscheidungen treffen. Die Lösungen lassen sich aber auch für die Optimierung von Werbekampagnen nutzen. (Bild: INRIX)

Darüber hinaus ermöglicht die Lösung Echtzeit-Visualisierung der Bevölkerungsdichte, die sich ebenfalls aus den Bewegungen der genannten Datenpunkten aggregieren lassen.

“Mobilnetzbetreiber sitzen auf einer Schatztruhe voller Daten. Sie fangen gerade an, die Möglichkeiten zu erkennen, die sich ihnen bieten, wenn sie dieses Datenvermögen monetarisieren”, sagt Rafay Khan, Chief Revenue Officer bei INRIX. “Mit unseren Kunden aus dem öffentlichen Sektor haben wir den Weg für Movement Analytics bereits gebahnt. Wir haben gezeigt, dass sich exakte Einblicke in die Bewegungsmuster von Gruppen erzielen lassen, indem man Datensets aus Mobilnetzen und GPS-Quellen kombiniert. Daraus können wir für Netzbetreiber Umsätze generieren.”

Und so könnten Netzbetreiber eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Smart City spielen, erklärt Khan weiter. Urbane Mobilität und den effizienten Güter- und Dienstleistungsverkehr könnte so in den Städten verbessert werden.

Experten wie das Big-Data-Analystenhaus Machina Research gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 der Markt für Smart-City-Anwendungen eine Milliarde US-Dollar anwachsen werde.

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Redaktion

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  • Toll - ist dann ja wohl nur eine Frage der Zeit, bis diese Daten auch professionellen "Bombenlegern /Terroristen" in die Hände fallen und diese damit Ihre Anschläge wirksamer planen können!

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