Die Gewerkschaft Ver.di macht sich weiterhin für einen Tarifvertrag mit dem Online-Händler Amazon stark und hat neue Streiks angekündigt. Zur Leipziger Buchmesse startet die neue Streikaktion am Freitag im Versandzentrum in Leipzig. Bis Ostern sollen dann ab nächster Woche an verschiedenen Standorten die Arbeit niedergelegt werden.
“Amazon verlangt von seinen Beschäftigten immer mehr Flexibilität”, so Stefan Najda, bei ver.di für den Versand- und Onlinehandel verantwortlich, im Januar. “Die Beschäftigten antworten auf ihre Weise, nämlich indem sie flexibel und für Amazon völlig unerwartet streiken. So lange Amazon sich weigert, einen Tarifvertrag abzuschließen, werden die Streiks in allen möglichen Formen weitergehen.”
Mit “flexiblen Streiks”, wie es Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger nennt, will die Gewerkschaft für Unsicherheiten im Arbeitsablauf sorgen.
Damit versucht die Gewerkschaft den Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu bekommen. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten Bedingungen des Einzelhandels. Amazon selbst sieht sich als Logistikunternehmen und entlohnt auch die deutschlandweit mehr als 9000 Mitarbeiter entsprechend. Ein neuer Tarifvertrag würde für die Beschäftigten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen bedeuten.
Seit Mai 2013 streiken die Mitarbeiter immer wieder für einen Tarifvertrag. Zuletzt legten Beschäftigte im Weihnachtsgeschäft an sechs der acht Standorte die Arbeit nieder. Amazon reagierte für das Weihnachtsgeschäft mit der Einstellung von zusätzlichen Saisonarbeitern und versuchte so, die Auswirkungen auf den Betrieb bei Amazon zu minimieren.
Auch auf die drohenden Streiks zur Osterzeit gibt sich das Unternehmen gelassen: “Wir sagen unseren Kunden zu, dass ihre Waren pünktlich ankommen werden”, so Amazon-Sprecherin Anette Nachbar gegenüber der “Welt“.
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