LibreOffice: Cloud-Version angekündigt

Mit LibreOffice Online will The Document Foundation eine Cloud-Alternative zu Microsofts Office 365, Google Docs und Apple iWork auf den Markt bringen. Wann die freie Online-Bürosoftware auf den Markt kommt, hat die gemeinnützige Organisation noch nicht bekanntgegeben.

Bereits seit 2011 arbeiten die Entwickler einem Blog zufolge an LibreOffice Online. Allerdings existiert bislang wohl nur ein Machbarkeitsnachweis. Die Grundlage für diesen bilden HTML-5-Technologien. The Document Foundation will ihn jedoch zu einer “dem Stand der Technik” entsprechenden Cloud-Anwendung weiterentwickeln. “Sie wird die erste freie Alternative zu proprietären Lösungen sein, die den Standard Open Document Format (ODF) unterstützt”, heißt es weiter.

“LibreOffice wurde mit dem Ziel geschaffen, das historische Erbe von OpenOffice zu nutzen, um ein solides Ökosystem aufzubauen, das solche Investitionen anziehen kann, die der Schlüssel sind für die Weiterentwicklung freier Software”, sagte Eliane Domingos de Sousa, Direktorin der Document Foundation. “Dank der zunehmenden Zahl von Firmen, die in die Entwicklung von LibreOffice investieren, sind wir nun in der Lage, es für jede Plattform verfügbar zu machen, inklusive der Cloud.”

In Zukunft soll LibreOffice auch in der Cloud nutzbar sein. Wann es soweit ist, steht aber noch nicht fest. (Bild: The Document Foundation)

IceWarp und Collabora unterstützen die Stiftung bei der Online-Produktivitätsanwendungen. “Es ist wunderbar, die Ziele und Investitionen von IceWarp mit unserer Leidenschaft und Erfahrung für die LibreOffice-Entwicklung zusammenzuführen”, ergänzte Michael Meeks, Vice President bei Collabora Productivity. The Document Foundation zufolge hat das Unternehmen das Proof of Concept für LibreOffice Online 2011 erstellt. Es soll nun die Entwicklung der Software koordinieren.

Kompatibilität zwischen Cloud und Desktop

LibreOffice-Dokumente, die mit der Online-Version erstellt wurden, seien vollständig kompatibel mit der Desktop-Variante, verspricht Collabora. Jedes Dokument, das in einer Version erstellt wurde, soll mit einer anderen ohne Verlust von Funktionen oder Daten bearbeitet werden können. Infoworld berichtet, dass das Unternehmen dafür die Rendering-Engine von LibreOffice Desktop verwenden will.

Alle Funktion stünden zu Beginn noch nicht zur Verfügung, so Collabora weiter. Nicht bekannt ist, nach welchem Zeitplan neue Features hinzukommen sollen. Eine Funktion, die aber in der Online-Version enthalten sein soll, ist die gleichzeitige Bearbeitung eines Dokuments durch mehrere Benutzer, wie es auch mit den Produkten der Konkurrenz möglich ist.

Collabora arbeitet auch an einer Android-Version von LibreOffice. Schon jetzt stellt das Unternehmen den LibreOffice Viewer für Android zu Verfügung. Wie für LibreOffice Online steht aber auch der Veröffentlichungstermin für die Android-Version noch nicht fest.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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