Projekt CloudRouter schlägt Brücke zwischen Cloud-Angeboten

Mit CloudRouter stellt sich ein neues Projekt vor, das sich zur Aufgabe gemacht hat, auf Netzwerkebene in der Cloud für den Anwender die Kontrolle über Verbindungen zu erleichtern. Wer bislang eine dedizierte Verbindung mit einem Provider erstellen möchte, muss selbst die Konfiguration in die Hand nehmen. Das Projekt will diesen Prozess vereinfachen und eine Brücke zwischen traditionellen Netzwerk-Architekturen, SDN, hybriden Cloud-Umgebungen und zwischen Datacenter-to-Datacenter-Connections schlagen.

Projekt-Leiter Jay Turner, Mitarbeiter von IIX und ehemaliger Qualitässicherer bei Red Hat, stellt das Projekt in einem Blog vor: “Die massive Migration von Rechenleistung von physischen Infrastrukturen in eine Kombination von physischen, virtuellen und Cloud-Umgebungen, wirkt sich natürlich auch auf den Netzwerkbereich aus. Wo zuvor die Networking-Control-Logic ausschließlich über proprietäre Hardware-Plattformen möglich war, sehen wir heute eine breite Akzeptanz bei Open-Source-basierten Plattformen. Wir haben das CloudRouter Projekt initiiert, um diese Migration in die Cloud zu vereinfachen, ohne dabei die Nutzer zu zwingen, die Kontrolle über Networkrouting und Governance abzugeben.”

Die Technologie soll sowohl in der Cloud wie auch On-Premise laufen, eine hohe Skalierbarkeit bei minimalen Ressourcenverbrauch bieten und mit Support für IPSec VPN, SSL oder L2TP soll die Sicherheit der Lösung gewährleistet werden, wie das Projekt mitteilt. Failvoer und Synchrinisierung sorgt neben einer Systemredunanz zudem für Ausfallsicherheit. Für Monitoring und Reporting ist mit einer integrierten Analyse der Netzwerkprotokolle gesorgt.

Bereits Mitte Februar dieses Jahre hatte das Team eine erste Beta von CloudRouter veröffentlicht. Nun wolle Turner eine Community rund um das Projekt aufbauen. Die Technologie basiert auf Fedora 20 und verfügt über einige vorinstallierte Packages um Software-defined Interconnects wie OpenDaylight Helium SR3 unterstützen zu können. Bereits heute bietet die Technologie eine vollständig automatisierte Konfiguration. Derzeit ist CloudRouter als vorkonfiguriertes Disk-Image, als Docker Image und als OSv Image verfügbar. Voraussetzung ist der KVM-Hypervisor.

Treibende Kraft hinter dem Projekt ist der Peering-Spezialist IIX. Daneben wirken auch das OpenDaylight-Konsortium, Cloudius, CloudBees, und der Webserverhersteller NGINX an dem Projekt mit. OpenDaylight wiederum ist ein Projekt der Linux Foundation, das sich zum Ziel gesetzt hat, Standards rund um Software-defined Networking und Network Functions Virtualization zu etablieren.

Die nächste Versionen sollen neben Bug-Fixes und Performance-Verbesserungen auch neue Funktionen bringen. Interessierte sind eingeladen, über GitHub den Code weiter zu bearbeiten.

Redaktion

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