Microsoft gibt den offiziellen Namen für den Browser in Windows 10 bekannt. So wird aus dem Projekt Spartan der Browser Edge, wie Microsoft am ersten Tag der Entwicklerkonferenz Build in San Francisco mitteilt. Damit bezieht sich Microsoft auf einen Teil der Browserkennung. Edge heißt auch die Layout-Engine des neuen Browsers. Dieser basiert in Teilen auf Chrome und enthält die von Microsoft entwickelte JavaScript-Engine Chakra.
Zur Vorstellung des “Project Spartan” hat Microsoft mitgeteilt, dass der neue Browser auch Erweiterungen unterstützen werde. Davon war in den bisherigen Test-Versionen von Windows 10 noch nichts zu sehen.
Dafür zeigt der Blick in die offizielle Browserkennung, dass Spartan unter anderem auch Technologien von Mozilla listet. Einige Komponenten des Open-Source-Browsers sind bereits im Internet Explorer enthalten.
Neu bei Spartan sind aber AppleWebKit 537.36, Chrome 39.0..2171.71 und Safari 537.36. Zusätzlich enthält er noch den Hinweis auf die mit Edge bezeichnete Rendering-Engine, die die bisherige Variante Trident des Internet Explorers ablöst und nun als offizielle Bezeichnung des IE-Nachfolgers dient.
Dass Microsoft Teile der unter Open-Source entwickelten Browsern WebKit und Chrome nutzt, hat einen guten Grund. Beide gelten als besonders leistungsfähig, wenn es um die Verarbeitung von JavaScript geht. Der Internet Explorer hat zwar auf die Konkurrenz in den letzten Jahren Boden gut gemacht. Die herausragende JavaScript-Leistung des Wettbewerbs erreicht er aber nicht.
Auch anderweitig zeigt sich Microsoft offen für Hilfe von Außen. So ist es eine Partnerschaft mit Adobe eingegangen, damit Formatierung und Cascading Style Sheets (CSS) des neuen Browser modernen Ansprüchen genügen. Unter anderem wird Edge Grafiken dadurch in unterschiedlicher Weise überlappend zeigen können – mit durch CSS Gradient Midpoints definierten Übergängen. Weitere Funktionen sind laut Microsoft geplant.
Für Adobe bietet die Partnerschaft benfalls Vorteile. Das von Adobe entwickelte Flash ist eine aussterbende Technologie. Für Android und iOS gibt es keinen Flash Player, und auf Desktops wird er mit einigem Recht als Gefahr empfunden. Adobe setzt daher seit Jahren zunehmend auf Webstandards. Wenn es die Entwicklungen für alle großen Browser einschließlich der Microsoft-Software in die Praxis umsetzen kann, stärkt das seine Position und damit auch seine kommerziellen Angebote.
[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]
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