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Elf Unfälle mit Googles selbstlenkenden Autos

Wie viele Unfälle bauen Googles selbstlenkenden Autos? Das erfahren Interessierte nun auf einer eigenen Website des Internetkonzerns. Dort können Nutzer nicht nur die monatlichen Unfallzahlen mit den Fahrzeugen einsehen, sondern erhalten auch einen Überblick über Googles Self-Driving Car Project. Auch Einzelheiten, wie sich selbstlenkende Fahrzeuge in den täglichen Straßenverkehr einfügen, sind dort zu finden.

Google-Gründer Sergej Brin hatte noch vergangene Woche beim jährlichen Aktionärstreffen des Konzerns gefordert, dass Details zu den Unfällen nicht veröffentlicht werden sollen. Als Argument führte er den Schutz der Fahrer an. Daher gibt es auf der Website auch keine Informationen über die Personen, die aus rechtlichen Gründen bei allen Fahrten der selbstlenkenden Autos im Fahrzeug sitzen müssen.

“Wir behaupten nicht, dass die Autos perfekt sein werden”, sagte Brin. “Es gibt kein perfektes Fahrzeug. Ich wollte das nur klarstellen.”

Prototyp von Googles selbstlenkenden Auto (Bild: Google)

Möglicherweise reagiert Google damit aber auch auf Forderungen von Verbraucherschützern nach mehr Transparenz. Bislang teilte der Konzern nur mit, dass trotz der Technik in den Fahrzeugen, Unfälle nicht zu einhundert Prozent auszuschließen sind. Die über 20 Testfahrzeuge seien in den vergangenen sechs Jahren in elf kleinere Unfälle verwickelt gewesen. Dabei seien keine Personen zu Schaden gekommen.

Im Mai sind dem aktuellsten Transparenzbericht (PDF) zufolge insgesamt 32 selbstlenkende Autos unterwegs gewesen. Davon wurden 9 Prototypen nur auf abgeschlossenen Strecken getestet. Auch 23 SUVs vom Typ Lexus RX450h fuhren demnach vor allem auf öffentlichen Straßen im kalifornischen Mountain View.

Nur ein Unfall hat sich im vergangenen Monat ereignet. Dabei fuhr ein Fahrzeug mit einer Restgeschwindigkeit von einer Meile pro Stunde auf ein selbstlenkendes Auto von Google auf, das kurz zuvor vor einer roten Ampel gehalten hatte. In dem Bericht schildert der Konzern auch die anderen Unfälle, die sich seit dem Start des Programms im Jahr 2009 ereignet haben. Dabei fuhren vor allem andere Verkehrsteilnehmer auf Testfahrzeuge auf, die vor einer Ampel stoppten.

Seit Beginn der Tests haben Googles selbstlenkende Fahrzeuge 1.011.338 Meilen zurückgelegt, während sie vom Computer gesteuert wurden. Hinzu kommen 796.250 Meilen im “manuellen Modus”. Derzeit erreiche Google im Schnitt pro Woche im “autonomen Modus” rund 10.000 Meilen auf öffentlichen Straßen.

Auch namhafte Autohersteller von Ford über Audi bis hin zu Nissan beschäftigen sich mit selbstlenkenden Fahrzeugen. Einige ihrer Erkenntnisse sind bereits in Assistenzsysteme für die Serienproduktion eingeflossen, darunter Spurassistenten, Parkassistenten oder Assistenten, die Auffahrunfälle vermeiden sollen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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  • Suggeriert die Überschrift doch, das es mit selbstfahrenden Vehikeln noch nicht so doll aussieht, zeigt sich das es vor allem humane Vollpfosten sind welche die Unfälle verursachen... Sauerstoffdiebe vor dem Herrn!!!

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