Nokia will zurück zu Smartphones

Nokia (Bild: Nokia)

Der Verkaufsvertrag mit Microsoft unterbindet einen Wiedereintritt in diesen Markt bis zum vierten Quartal 2016. Herstellen will Nokia die Geräte jedoch nicht mehr selbst.

Nun also doch. Nokia will wieder Mobiltelefone anbieten. Die neuen Geräte will der Konzern jedoch nicht selbst herstellen, sondern lediglich entwickeln. Die Marke Nokia soll dann ab 2016 an andere Hersteller lizenziert werden. “Wir werden uns nach geeigneten Partnern umsehen”, erklärte Nokia-CEO Rajeev Suri in einem Interview mit Manager Magazin.

Noch Ende April hatte Nokia Berichte über eine Rückkehr in den Smartphonemarkt dementiert. Damals erklärte das Unternehmen, “dass es derzeit keine Pläne hat, Heimanwender-Smartphones herzustellen oder zu verkaufen”.

Dieser Wortlaut schloss aber genau das Szenario nicht aus, das der Nokia-Chef jetzt offenlegte. Nach einem vorhergehenden Bericht von Recode liegt die Smartphone-Entwicklung in der Hand der Forschungssparte Nokia Technologies, die neben finnischen Büros auch Niederlassungen im britischen Cambridge sowie im kalifornischen Sunnyvale hat.

Nokia kann jedoch die Marke nicht vor dem vierten Quartal 2016 für Smartphones verwenden. Der mit Microsoft geschlossener Vertrag über den Verkauf seiner Handysparte für 5,44 Milliarden Euro lässt eigene Smartphone-Aktivitäten einschließlich der Lizenzierung seines Markennamens an Dritte erst ab diesem Zeitpunkt wieder zu.

Ab dem 4. Quartal 2016 könnte es wieder Smartphones mit der Marke Nokia geben. Derzeit vertreibt Microsoft die Hardware unter dem Namen Lumia.
Ab dem 4. Quartal 2016 könnte es wieder Smartphones mit der Marke Nokia geben. Derzeit vertreibt Microsoft die Hardware unter dem Namen Lumia.

Seit dem Verkauf der Handysparte konzentriert sich der finnische Konzern auf Netzwerk- und Kommunikationstechnik. Nokia hat aber auch schon seinen Namen für ein Android-Tablet im iPad-Mini-Look für den chinesischen Markt zur Verfügung gestellt. Schon damit deutete sich an, dass es das Geschäft mit Mobilgeräten offensichtlich doch nicht ganz aufgeben will.

Nicht bestätigen wollte Rajeev Suri eine Meldung, nach der es beim geplanten Verkauf seiner Kartensparte Here ein Konsortium deutscher Autohersteller bevorzugt, das sich aus Audi, BMW und Daimler zusammensetzt.

Dem Bloomberg-Bericht zufolge sind diese drei Firmen Schlüsselkunden und hatten Nokia als erste auf einen möglichen Verkauf angesprochen. Nokia ermutige nur deshalb weiterhin Gebote anderer Anbieter, weil es Druck auf die Bietergemeinschaft ausüben wolle – es erwarte bis zu 4 Milliarden Dollar, was den Buchwert des Kartendienstes deutlich übersteigt.

Nokia-Chef Suri beteuerte jetzt jedoch, die deutschen Autobauer beim anstehenden Verkauf keineswegs bevorzugen zu wollen: “Jeder, der das Geschäft langfristig besser machen kann, ist ein guter Käufer.”

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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