Categories: Politik

EU will 2017 Roaminggebühren abschaffen

Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments haben sich auf die Abschaffung von Roaminggebühren geeinigt. Demnach sollen ab Juni 2017 keine Aufschläge mehr für Telefonate im Ausland anfallen. Den Vertragsentwurf müssen die 28 EU-Mitgliedsstaaten innerhalb der nächsten sechs Monate ratifizieren. Allerdings gelte dies als gesichert, da sich die EU-Mitglieder vorab schon inoffiziell auf den Entwurf geeinigt hätten, berichtet das Wall Street Journal.

“Ich begrüße die wichtige Vereinbarung, die Roaminggebühren endgültig beendet und pragmatische Regeln für die Netzneutralität in der EU einführt – beides ist entscheidend für Verbraucher und Unternehmen”, zitiert das WSJ Günther Oettinger, EU-Kommissar für die digitale Wirtschaft. Das Gesetz stelle außerdem die Basis für kommende Telekommunikationsgesetze in der EU.

Ab dem 15. Juni 2017 sollen die Roaminggebühren wegfallen. Dann würden Verbraucher künftig für Anrufe, SMS und Datennutzung überall in der EU einen einheitlichen Preis zahlen. Damit Nutzer das Roaming nicht missbrauchen können, ist eine Fair-Use-Richtlinie geplant. Diese soll verhindern, dass Kunden in einem anderen EU-Land einen Mobilfunkvertrag zu günstigeren Bedingungen abschließen.

Darüber hinaus sieht die EU eine Senkung der Roaminggebühren im April 2016 vor. Anbieter dürfen für Telefonate im Ausland dann nur noch einen Aufschlag von bis zu 0,05 Euro pro Minute, 0,02 Euro pro SMS und 0,05 Euro pro MByte erheben.

Allerdings hat die EU bereits mehrmals versprochen die Roaminggebühren abzuschaffen. Bislang hat es das Vorhaben nicht umgesetzt. 2013 hatte die damalige EU-Kommission entschieden, die zusätzlichen Gebühren ab dem 1. Juli 2014 zu streichen. Das EU-Parlament stimmte für den 15. Dezember 2015 als Ende der Gebühren. Der Europäische Rat – das Gremium der EU-Staats- und Regierungschefs – lehnte im März jedoch den Gesetzesentwurf ab. Der jetzt vorliegende Entwurf hat laut EU zumindest informell erstmals die Zustimmung aller politischen Gremien erhalten.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Schatten-KI: Generative KI sicher integrieren

Die Einführung von KI in Unternehmen läuft oft noch zögerlich. Diese Zurückhaltung öffnet ungewollt die…

24 Stunden ago

Angriffsziel ERP

Eine aktuelle Studie von Onapsis zeigt: 9 von 10 Ransomware-Angriffe betrafen ERP-Systeme.

1 Tag ago

Intelligente DDoS-Abwehr mit KI

Angreifer nutzen zunehmend raffinierte Techniken, um ihre Angriffe zu verschleiern und adaptive Angriffsmuster einzusetzen, warnt…

3 Tagen ago

Energieverbrauch von Rechenzentren im Blick

ESRS, CSRD, EnEfG: Wer die gesetzlichen Nachhaltigkeits-Regularien erfüllen will, braucht Transparenz über den Energieverbrauch und…

4 Tagen ago

Generative KI macht PDFs jetzt intelligenter

Bei langen und komplexen Dokumenten wie Verträgen, Forschungsarbeiten und Artikeln unterstützt generative KI dabei, in…

5 Tagen ago

Virtuelle Patienten für Universitätsklinikum Bonn

T-Systems entwickelt eine Software-Lösung zum Trainieren von Pflegekräften für das Universitätsklinikum Bonn (UKB).

5 Tagen ago