Intel-Prozessoren aus den Jahren 1997 bis 2010 sind anfällig für Rootkits. Das hat der Sicherheitsforscher Chris Domas entdeckt. Demnach ist in der x86-Architektur ein Sicherheitsfehler enthalten. Diesen können Angreifer ausnutzen, um Software in einem geschützten Bereich des Chips zu installieren. Dieser wird als System Management Mode (SMM) bezeichnet und kontrolliert die Sicherheit auf Firmware-Ebene.
Einen Angriff auf dieser Ebene ist von Antivirenprogrammen nicht zu erkennen. Auch wenn Nutzer ihre Festplatte formatieren oder das Betriebssystem neuinstallieren, bleibt eine derartige Schadsoftware erhalten. Domas habe auf der Konferenz Black Hat Beispielcode für einen Angriff vorgeführt, berichtet Computerworld.
Dem Bericht zufolge ist ein im SMM installiertes Rootkit in der Lage, das UEFI-BIOS zu löschen. Sicherheitsfunktionen wie Secure Boot sind wirkungslos. Sie sind auf das zuvor kompromittierte Secure Management Mode angewiesen. Eigentlich sollen sie das Ausführen von Schadsoftware beim Start des Betriebssystems verhindern.
Allerdings benötigt ein Angreifer einen direkten Zugang zu einem PC, um die Prozessorlücke ausnutzen zu können. Dafür reicht es unter Umständen aber auch, eine andere Malware mit Kernel- oder Systemrechten einzuschleusen, die dann die Installation des Rootkits erlaubt.
Intel sei über das Problem informiert, erklärte Domas gegenüber Computerworld. Der Chiphersteller stelle auch Firmware-Updates für ältere Prozessoren zur Verfügung, allerdings sei es nicht möglich, alle alten CPUs zu patchen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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